Robert Syska

Schockanruf-Betrüger gefasst

Das 56-jährige Opfer aus Bad Kreuznach zahlte 18 000 Euro als vermeintliche Kaution für ihren Sohn.

Das 56-jährige Opfer aus Bad Kreuznach zahlte 18 000 Euro als vermeintliche Kaution für ihren Sohn.

Bad Kreuznach. Nachdem sogenannte »Schockanruf«-Betrüger eine 56-jährige Frau aus dem Landkreis Bad Kreuznach am Dienstag, 4. Juni, um ihr Erspartes betrogen hatten, ging der Polizei kurz darauf zumindest der Geldbote ins Netz.

Die Betrüger hatten sich zuvor am Telefon als Polizist und Sohn des Opfers ausgegeben und behauptet, der Sohn habe einen tödlichen Verkehrsunfall verschuldet. Der angebliche Polizist forderte eine Kaution, um die Inhaftierung des Sohnes abzuwenden. Die Geschädigte hob auf Anweisung der Täter 18.000 Euro von ihrer Bank ab und sollte diesen Betrag am Amtsgericht Bad Kreuznach übergeben. Als sie dort ankam, erklärte der Anrufer, dass die Geschäftsstelle geschlossen sei und ein Beamter den Betrag abholen würde. Die Frau übergab das Bargeld aus ihrem Auto heraus an einen Kurier. Erst zu Hause bemerkte sie den Betrug und informierte die Polizei.

Die Kriminalpolizei Bad Kreuznach identifizierte einen 36-jährigen Polen als Tatverdächtigen. Er wurde drei Tage später, am 7. Juni, in einem Zug von Berlin nach Warschau vorläufig festgenommen. Die Verhaftung erfolgte beim Zwischenhalt in Frankfurt/Oder kurz vor seiner Ausreise nach Polen. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach wurde der Mann dem Haftrichter am Amtsgericht Frankfurt/Oder vorgeführt, der einen Haftbefehl erließ.

Die Polizei mahnt in diesem Zusammenhang nochmals eindringlich zur Vorsicht: Polizeibeamten oder sonstige Amtsträger fordern am Telefon niemals zur Zahlung von Kautionen auf. Lassen Sie sich nicht in ein langes Gespräch verwickeln, beenden Sie das Gespräch schnellstmöglich und übergeben sie kein Bargeld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen. Kontaktieren Sie im Zweifel direkt die Polizei oder ihre Angehörigen über die Ihnen bekannten Telefonnummern.


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