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Müllgebühren im Rhein-Hunsrück-Kreis bleiben stabil
Von Andreas Bender. Obwohl die Rhein-Hunsrück-Entsorgung (RHE) Anfang 2020 nach 25 Jahren erstmals die Müllgebühren erhöht hatte, wäre eine neuerliche Erhöhung zum neuen Jahr nicht ungewöhnlich gewesen. Denn die allgemeinen Kostensteigerungen treffen auch das Entsorgungsunternehmen. »Trotz dieser Steigerungen, unserem kontinuierlichen Ausbau im Bereich der Erneuerbaren Energien und der bürgerfreundlichen Umstellung von den Gelben Säcken auf die Gelben Tonnen werden wir die Gebühren auf dem bisherigen Niveau beibehalten können«, sagt RHE-Chef Thomas Lorenz.
Hoher Papierpreis hilft, Gebührenniveau zu halten
Interessanterweise ist ein Grund für die stabilen Gebühren, gleichzeitig einer der Gründe für die Erhöhung vor zwei Jahren: Papier. »Im Frühjahr 2020 war der Papierpreis im Keller. Da mussten wir auch beim Altpapier am Markt hohe Einbußen hinnehmen«, sagt Lorenz. »Dann kam Corona und die Papierknappheit; der Preis ist kometenhaft nach oben gestiegen und hat sich auf hohem Niveau stabilisiert.«. Dadurch kann die RHE die sonstigen Kostensteigerungen ausgleichen. Zudem konnte man endlich auf Wunsch aus der Bevölkerung mit den Dualen Systemen Deutschlands die Vereinbarung treffen, dass im Kreis die Gelbe Tonne eingeführt wird. Seit September wurden insgesamt über 40 000 Gefäße an alle Haushalte verteilt. Eine logistische Herausforderung. Am 2. Januar ist die Leerung der Gelben Tonnen gestartet. Gelbe Säcke wird es dann nur noch in absoluten Ausnahmefällen geben, etwa für Grundstücke, die keinerlei Stellplätze für eine Gelbe Tonne vorweisen können. »Die Gelben Säcke können, wenn man dazu berechtigt ist, über ein Coupon-System bei uns beantragt werden«, sagt Stefanie Simons und verweist auf eine weitere Neuerung, die die RHE seit letztem Jahr auf Wunsch anbietet. Die Gebühren- und Änderungsbescheide können online eingesehen werden - man kann auf einen postalischen Versand verzichten. »Jeder der diesen Service in Anspruch nehmen möchte, kann über das Kundencenter auf der Homepage der RHE den Auftrag dazu erteilen«, sagt Simons. »Wer weiterhin seinen Gebührenbescheid per Post erhalten möchte, braucht nichts weiter zu tun. Mit dem Online-Gebührenbescheid können aber jährlich deutliche Mengen an Papier und Porto eingespart werden.« Die RHE freut sich auf eine rege Teilnahme der Bevölkerung an dieser neuen Option und wird diese Möglichkeit 2022 auch mit einem Gewinnspiel bewerben.Biovergärungsanlage ist Meilenstein für RHE
Lorenz hebt auch noch einmal »einen Meilenstein in der Geschichte der RHE« hervor: Die offizielle Inbetriebnahme der hochmodernen Bioabfallvergärungsanlage im November. Dort wird zukünftig der komplette Bioabfall des Rhein-Hunsrück-Kreises zu Biogas, Ökostrom und gütegesicherten Biodünger umgewandelt, »womit aus der Biotonne eine echte Bio-Energie-Tonne wird«, sagt er. Gekostet hat die Anlage knapp über 19 Millionen Euro und wurde vom Land Rheinland-Pfalz mit 1,5 Millionen bezuschusst. Insgesamt hat die RHE im letzten Jahrzehnt nunmehr über 30 Millionen in den Bereich der Kreislaufwirtschaft und des Klimaschutzes investiert. Auch die regionale Strom-Marke »Rhein-Hunsrück Energie« hat sich mittlerweile etabliert. Über 500 Kunden werden aktuell mit erneuerbarem Strom versorgt. »Mit dem zusätzlich erzeugten Strom aus dem Biogas der Vergärungsanlage können weitere Kunden bedient werden«, sagt Lorenz.Meistgelesen
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