Klaus Desinger

Handwerksgesellen auf der Walz freundlich in Kirn aufgenommen

Kirn. Die Schüler und Lehrer des Gymnasiums staunten nicht schlecht, gleich neun echte Handwerker hatten in ihrer Turnhalle übernachtet.

Die Handwerksgesellen auf der Walz in Kirn.

Die Handwerksgesellen auf der Walz in Kirn.

Bild: Sebastian Schmitt

Es ist eine uralte Tradition: Handwerksgesellen gehen auf Wanderschaft, die Walz, um in der Ferne Erfahrung zu sammeln. Mehrere Zimmerleute, ein Maurer, ein Koch, ein Schreiner, ein Tischler und Holzbildhauer kamen am Montagabend auf dem Weg nach St. Wendel in Kirn an. Durch einen Zufall trafen die Handwerksgesellen, darunter zwei Frauen, in der Innenstadt auf den Hausmeister des Kirner Gymnasiums, Jürgen Peitz.  Selbst ein engagierter und beliebte Handwerker, war auf dem Weg ins Wilhelm-Dröscher-Haus Kurz entschlossen wurde die Turnhalle des Gymnasiums zur Verfügung gestellt. Für Punkt acht Uhr hatte Peitz die lebendige Gruppe mit einem Frühstücksbüffet in der Schulmensa überrascht, zu der er sogar eine selbst gebackene Schwarzwälder Kirschtorte mitbrachte. Die Wandergesellen, in ihrer Kluft wie Schlaghose, Weste, Jacket, weißem Hemd, dazu den Hut, den Wanderstab, ihr Wanderbuch, den „Charlottenburger“ (das bedruckte Tuch, in dem der Wandergeselle sein Hab und Gut mit sich führt) und den Ohrring. Auch die schwarze Zunftkrawatte tragen alle mit Stolz und sorgten so in der Schule und ganz Kirn für Aufsehen. Im ersten Jahr seiner Wanderschaft kann ein Wandergeselle die deutschsprachigen Gebiete bereisen. Im Zweiten steht im Europa offen und im Dritten die ganze Welt. Warum geht ihr auf Reise? Weil man die Welt sehen möchte und das ist die einzig traditionelle Art dies zumachen. Und weil man das Handwerk liebt“, so die schlichte Antwort der Gruppe.


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