Kai Brückner

Erneut Kletterunfall am Rotenfels - Rettung per Hubschrauber

Kreis Bad Kreuznach. Knapp drei Wochen nach dem tödlichen Kletterunfall am Rotenfels bei Norheim an der Nahe ereignete sich dort am vergangenen Freitag erneut ein Kletterunfall.
Feuerwehren, die Bergwacht und ein Rettungshubschrauber aus Luxemburg retten einen verletzten Kletterer aus dem Rotenfelsmassiv.

Feuerwehren, die Bergwacht und ein Rettungshubschrauber aus Luxemburg retten einen verletzten Kletterer aus dem Rotenfelsmassiv.

Bild: Feuerwehr VG Rüdesheim - Oliver Sonnet, Steffen Frech, Martin Barth

Der Kletterer wurde und in einer aufwendigen Rettungsaktion von Feuerwehren, Bergwacht, Rettungsdienst und einem Rettungshubschrauber aus Luxemburg gerettet. Er blieb weitestgehend unverletzt.

Der Alarm erreichte die Feuerwehren aus Norheim und Rüdesheim sowie die Löschbezirke West und Süd der Feuerwehr Bad Kreuznach gegen 17 Uhr. Bei der ersten Erkundung der Einsatzkräfte aus Norheim und Bad Münster am Stein-Ebernburg stellte sich die Lage wie folgt dar: Zwei Kletterer befanden sich in crund 100 Metern Höhe auf einem Plateau im Bereich der Mittelwand des Rotenfelsmassivs. Ein Kletterer war zuvor etwa acht Meter abgestürzt und im Sicherungsseil hängen geblieben, dabei zog er sich unter anderem eine Kopfplatzwunde zu, war aber wach und ansprechbar. Seine Begleiterin blieb unverletzt. Einsatzleiter Rouven Ginz forderte daraufhin umgehend die DRK-Bergwacht sowie einen Rettungshubschrauber mit Seilwinde an, um die Rettung des Mannes durchführen zu können. Da der bereits mitalarmierte Rettungshubschrauber Christoph 77 aus Mainz über keine Seilwinde verfügt, konnte dieser für die Bergung nicht eingesetzt werden. Zu Sicherung und Erstversorgung des Patienten und seiner Begleiterin rüsteten sich die Feuerwehrkräfte aus Norheim, Bad Münster-Ebernburg und Rüdesheim mit Absturzsicherungsgerät und Rettungsrucksack aus und stiegen gemeinsam mit dem Rettungsdienst und einer Notärztin von der Landesstraße 235 zwischen Norheim und Bad Münster zu den beiden Kletterern hinauf. Die Straße zwischen den beiden Ortslagen wurde von den Feuerwehren voll gesperrt.

Rettungshubschrauber aus Luxemburg

Während dieser ersten Einsatzmaßnahmen wurde in Abstimmung zwischen Feuerwehreinsatzleitung, Rettungsleitstelle und der Polizei Bad Kreuznach ein Rettungshubschrauber (RTH) mit der benötigten Seilwinde gesucht. Der nächstgelegene ADAC-RTH Christoph 66 sowie der Polizeihubschrauber aus Hessen waren bereits bei anderen Einsätzen gebunden und die beiden neuen rheinland-pfälzischen Polizeihubschrauber mit Seilwinde sind aktuell noch nicht für Seilwindeneinsätze einsatzbereit. Über die Integrierte Leitstelle Trier konnte glücklicherweise der RTH Air Rescue 3 der Luxembourg Air Rescue angefordert werden, der sich mit Luftrettern auf den Weg an die Nahe machte. Die inzwischen eingetroffene Bergwacht aus Bad Kreuznach und Kirn um ihren Leiter Thomas Meffert stieg ebenfalls zu den Kletterern hinauf und führte den Patienten in einer sogenannten Rettungswindel 40 Meter nach unten auf eine freie Fläche. Von dort aus konnte der Patient mittels Seilwinde der Luxemburger Luftretter nach oben gezogen werden. Auf dem Ebernburger Sportplatz landete der RTH und übergab den Kletterer an einen Rettungswagen des DRK. Der Mann wurde bodengebunden in ein Bad Kreuznacher Krankenhaus transportiert. Seine Begleiterin wurde von Mitgliedern der Bergwacht nach unten zur Straße begleitet.

Zweieinhalb Stunden nach der Alarmierung war der Rettungseinsatz am Rotenfels für die 51 Einsatzkräfte von Rettungsdienst, Bergwacht, Feuerwehren, Polizei und der Luxemburger Luftretter beendet. Einsatzleiter Rouven Ginz hob in der Einsatznachbesprechung das besonnene und rücksichtsvolle Vorgehen aller beteiligten Einsatzkräfte in diesem schwierigen Gelände hervor und lobte die sehr gute Zusammenarbeit aller beteiligten Einsatzkräfte der Blaulichtfamilie.


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