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Bad Kreuznach: Hochwasser hält Rettungskräfte in Atem

Steigende Pegelstände von Nahe und Ellerbach haben die Feuerwehr im Stadtgebiet Bad Kreuznach gestern in Alarmbereitschaft gesetzt. Um 9.30 Uhr wurde beim Pegelstand von 5,50 Meter die Hochwasseralarmstufe 1 ausgelöst. Danach entspannte sich die Lage jedoch. Um 22 Uhr wurde die die Einsatzbereitschaft aufgelöst.

Zu diesem Zeitpunkt war der Pegelstand an der Nahe bereits wieder gesunken. Heute morgen um 8 Uhr stand die Nahe bei 5,08 Metern. Bis heute Abend soll der Pegelstand auf 4,40 Meter fallen. Ab Dienstagnacht, 0 Uhr, war Feuerwehreinsatzzentrale dauerhaft besetzt. Die Pegelstände und neuralgische Punkte im Stadtgebiet wurden stetig durch ein Fahrzeug kontrolliert. Der Bauhof füllte 1 000 Sandsäcke und sperrte die Zufahrten zum Kompostwerk, zum Klärwerk, den Fußweg zur Pfingstwiese unter der Landfuhrbrücke und den Fußweg unter der Friedensbrücke in Bad Münster. Verschiedene Ämter der Stadt und Anrainer wie etwa die Fritz-Schirmbar, das Brauwerk, und der Campingplatz Saline Karlshalle wurden informiert, damit sie selbständig Vorsorge treffen und die Außenbereiche räumen konnten. Die Oberbürgermeisterin wurde ständig telefonisch auf den aktuellen Stand gebracht. Gegen 10 Uhr wurden neun Kräfte des Löschbezirks West alarmiert, um innerhalb von etwa 90 Minuten Fahrzeuge am Kapitän-Lorenz-Ufer zu räumen. Die Straße wurde gesperrt. Zwischen 12 Uhr und 17 Uhr übernahmen die Feuerwehrleute des Hauptamtes die Pegelkontrollen, damit sich die in der Nacht eingesetzten Kräfte des Führungsdienstes ausruhen konnten. In der Spitze wurde ein Nahepegel von 5,90 Metern und ein Ellerbachpegel von 1,90 Metern abgelesen. Sperrung missachtet: Rettungseinsatz ausgelöst Gegen 9.30 Uhr wurde die Fahrzeugbesatzung, die den Pegel in Bad Münster ablesen wollte, auf zwei um Hilfe rufende Personen hinter dem Hähnchengrill am Ortseingang aufmerksam. Sie missachteten die Absperrung und gerieten ins Wasser. Die Kameraden halfen den Beiden ans Ufer.  Gegen 16.00 Uhr missachtete ein Pkw-Fahrer die Sperrung der Zufahrt zum Kompostwerk und fuhr sich im Wasser fest. Er saß plötzlich hüfthoch im Wasser, kletterte auf sein Fahrzeugdach und machte auf sich aufmerksam. Ein Rettungsboot wurde auf dem Trailer verbleibend neben den PKW gefahren, damit der Fahrer einsteigen und aufs Trockene gefahren werden konnte. Ein Rüstwagen (Unimog) der Freiwilligen Feuerwehr Langenlonsheim fuhr zu dem PKW. Kameraden in Wathosen schlugen die Seilwinde an. Unter herauslaufender Seilwinde fuhr der Rüstwagen zurück und zog den PKW dann aus dem Wasser. Insgesamt waren die Löschbezirke Süd und West sowie die Kameraden aus Langenlonsheim mit acht Fahrzeugen und 27 Kräften 90 Minuten lang im Einsatz.


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