Lydia Schumacher

Schalkenmehren Nummer eins in Europa

Der 670-Seelen-Ort in der Vulkaneifel hat beim europäischen Dorferneuerungs-Wettbewerb »Gold« gewonnen. Damit haben die Einwohner bewiesen, wie attraktiv Dorfleben sein kann.
Das Bewusstsein der Menschen für den einzigartigen Lebensraum und ihre Aktivitäten im Sinne des Gemeinwohles waren ausschlaggebend.

Das Bewusstsein der Menschen für den einzigartigen Lebensraum und ihre Aktivitäten im Sinne des Gemeinwohles waren ausschlaggebend.

Bild: Bernd Schlimpen

Pixendorf/Mainz/ Schalkenmehren. Die Ortsgemeinde Schalkenmehren, mit der Rheinland-Pfalz beim Europäischen »Dorferneuerungspreis« angetreten war, hat Gold gewonnen. 21 europäische Teilnehmer aus acht verschiedenen Ländern hatten sich um den 18. Europäischen Dorferneuerungspreis beworben. Schalkenmehren wurde für seine »ganzheitliche, nachhaltige, innovative und zeitgemäße Gemeinwesenentwicklung von herausragender Qualität« ausgezeichnet.

»Schalkenmehren zählt nun zu einer der Top-Dorferneuerungsgemeinden in Europa. Mit seinen vielfältigen Freizeitangeboten, der einmaligen Maarlandschaft und dem gelungenen Erhalt des baukulturellen Erbes zeigt die Gemeinde, wie lebendig und attraktiv Dorfleben sein kann«, sagte Innenminister Michael Ebling.

Der von der Europäischen Arbeitsgemeinschaft Landentwicklung und Dorferneuerung, mit Sitz in Pixendorf (Österreich), ausgelobte Wettbewerb fand in diesem Jahr unter dem Motto »Lust auf Zukunft« statt. Das Motto sollte verdeutlichen, wie wichtig es ist, optimistisch in die Zukunft zu blicken und aktiv an der Gestaltung der Lebensräume mitzuwirken. In der offiziellen Begründung der internationalen Bewertungsjury, die die Gemeinde am 24. Mai dieses Jahres besucht hatte, heißt es: »Die Gemeinde Schalkenmehren mit ihren rund 670 Einwohnenden ist sich ihres einzigartigen Landschaftsraums vulkanischen Ursprungs und seiner Maare sowie des Wertes seiner umgebenden Wälder bewusst und weiß diese zu schätzen und zu schützen. So ist Klimaschutz nicht nur eine leere Worthülse, sondern gelebte Realität. Einen wesentlichen Beitrag hierzu leistet die im Jahr 2000 vom Ehepaar Friederichs gegründete Stiftung Schalkenmehren Maar(e), welche diesen einzigartigen Naturraum gemeinsam mit der Bevölkerung erhält, pflegt und nützt. Besonders auffällig sind generell die Initiativen einzelner Bürgerinnen und Bürger, die dem Gesamtwohl der Gemeinde zugrunde liegen. Seien es die Schwimm-, Yoga- und Kunstkurse für Jung und Alt oder der gezielte Erhalt von Nahversorgungseinrichtungen. Aber auch Geschichtsbewusstsein und Traditionspflege kommen in der Gemeinde Schalkenmehren nicht zu kurz: So wird mit viel Herzblut die alte Bausubstanz des Dorfes, größtenteils in Form von Fachwerkhäusern, erhalten und nachgenutzt. Neuwidmungen auf der sprichwörtlichen grünen Wiese werden nicht zuletzt dadurch vermieden. Ein weiteres Zeugnis für den achtsamen Umgang mit dem historischen Erbe sind mehrere Museen und vorbildlich gestaltete Plätze. All diese Aktivitäten und umgesetzten Projekte sind getragen von einer aktiven Dorfgemeinschaft, die mit der sie umgebenden Natur im Einklang lebt.«

Die Begründung der Bewertungsjury zeige, dass es die Bewohnerinnen und Bewohner von Schalkenmehren verstünden, ihre Ortsgemeinde in Szene zu setzen und sie mit ihrer einzigartigen Landschaft naturverträglich als Tourismusstandort auch für die Zukunft weiterzuentwickeln, so der Minister.

Im Jahr 2018 nahm die Gemeinde erfolgreich am Wettbewerb »Unser Dorf hat Zukunft« teil und erhielt in der Hauptklasse den Sonderpreis »Innenentwicklung«. Die Siegerehrung findet im September im Siegerort des letzten Wettbewerbes, im österreichischen Stadtschlaining statt.


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