lmw

Corona: Verantwortliche ziehen positive Zwischenbilanz

Am Freitagvormittag besuchte die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler das Gesundheitsamt des Landkreises Vulkaneifel. Im Mittelpunkt des Besuchs stand der Austausch mit den Mitarbeitern vor Ort und das Ziehen einer Zwischenbilanz zur Eindämmung der Corona-Pandemie.

"Die Zusammenarbeit des Gesundheitsamtes des Landkreises Vulkaneifel, der niedergelassenen Ärzte und der Krankenhäuser im Kreis ist beispielhaft", resümierte die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler anlässlich ihres Besuchs des Gesundheitsamtes des Vulkaneifelkreises am heutigen Freitag, 29. Mai. Zentrale Punkte der Gespräche mit Mitarbeitern des Gesundheitsamtes und Entscheidungsträgern waren die Corona-Pandemie und deren Eindämmung vor Ort. Dazu zog die Ministerin ein durchaus positives Feedback und bestätigte: "Die Zahl der positiv auf COVID-19 getesteten Personen hier im Kreis ist sehr niedrig." Trotzdem sei das Risiko auch aktuell noch unverändert groß, mahnt Landrat Heinz-Peter Thiel im Rahmen des Besuchs an. Daher seien die anlassbezogene Testung und die Kontaktpersonennachverfolgung nach wie vor wichtige Werkzeuge, um die Ausbreitung des Virus unter Kontrolle zu behalten. 

Hohes Engagement der Mitarbeiter

Bätzing-Lichtenthäler lobte bei ihrem Besuch insbesondere auch das Engagement der Mitarbeiter des Gesundheitsamtes: „Die Gesundheitsämter nehmen eine Schlüsselstellung in der Eindämmung der Corona-Pandemie ein. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben in den vergangenen Wochen und Monaten enorm viel geleistet. Innerhalb kürzester Zeit haben sich deren Aufgaben und Anforderungen spürbar verändert und erfordern einen ständigen Anpassungsprozess. Mir ist es deshalb ein besonderes Anliegen, ihnen meinen Dank und meine Wertschätzung entgegenzubringen“, sagte Bätzing-Lichtenthäler. Bei ihrem Rundgang vor Ort verschaffte sich die Gesundheitsministerin einen Überblick über die aktuelle Lage im Vulkaneifelkreis. Dabei war die Nachverfolgung von Infektionsketten im Rahmen des Kontaktpersonenmanagements eines der Hauptthemen, die während des Rundgangs erörtert wurden. „Die Arbeit in unserem Gesundheitsamt und allgemein in den Gesundheitsämtern war und ist immer noch sehr herausfordernd. Dennoch sind unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitsamt, aber auch in der restlichen Verwaltung überaus motiviert und verrichten hervorragende Arbeit bis an die Belastungsgrenzen. Gerade in der Zeit der meisten Infektionen Mitte April hatten wir im Landkreis rund 700 Personen in Quarantäne. Durch die Aufstockung von Personal aus anderen Bereichen der Verwaltung sowie die Unterstützung von zwei Ärzten im Ruhestand ist es uns gelungen, Kontaktketten von COVID-19 Patienten nachzuverfolgen und damit das Virus bis zum heutigen Zeitpunkt entsprechend einzudämmen,“ weiß Landrat Heinz-Peter Thiel.

Corona-Ambulanzen sollen bleiben

Mit Hinblick auf die Errichtung der beiden Corona-Ambulanzen in Daun und Hillesheim sprachen sowohl Heinz-Peter Thiel als auch Dr. Volker Schneiders, Leiter des Kreisgesundheitsamtes, von einer deutlichen Entlastung der beiden Krankenhäuser, der Praxen im Kreis und des Gesundheitsamtes. "Wir haben immer sehr schnell reagiert, und unsere Strukturen haben funktioniert. Auch das habe dazu beigetragen, Infizierte ausfindig zu machen und frühzeitig zu isolieren“, so Schneiders. Des Weiteren plädierte er dafür, dass die beiden Ambulanzen auch trotz der aktuellen Lockerungen weiterhin bestehen bleiben. Im Rahmen ihres Besuchs überreichte Sabine Bätzing-Lichtenthäler eine einmalige Sonderzahlung über 60.652 Euro für den Einsatz der freiwilligen Helfer. Darüber hinaus thematisierte sie auch das Problem der flächendeckenden ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum: "Die Sicherstellungszuschläge reichen nicht aus, um eine flächendeckende Versorgung sicherzustellen", sagte Bätzing-Lichtenthäler. Die Krankenhäuser in Daun und Gerolstein erfüllen die Kriterien nicht und erhalten den Zuschlag in Höhe von 400.000 Euro pro Klinik nicht. Dennoch seien die beiden Krankenhäuser für die medizinische Versorgung enorm wichtig, so die Ministerin. Daher müsse das aktuelle fallbezogene Abrechnungsverfahren überarbeitet werden, damit auch die Betriebskosten von kleinen Krankenhäusern zukünftig refinanziert werden können.


Meistgelesen