Claudia Neumann

Neuer Ersthelfer-Service in Trier und Trier-Saarburg gestartet

Trier. Wer eine medizinische oder rettungsdienstliche Ausbildung hat, kann sich ab sofort registrieren und wird dann über eine Ersthelfer-App alarmiert, wenn in seiner Nähe jemand einen Herz-Kreislauf-Stillstand erleidet.

An der Einführung des Systems „Region der Lebensretter“ waren viele Stellen beteiligt: Von links nach rechts: Die Geschäftsführerin des Vereins „Region der Lebensretter“, Dr. Judith Joos; Dr. Dirk Nauheimer, stellvertretender Schwerpunktleiter Intensivmedizin Brüderkrankenhaus; Stefan Metzdorf, Landrat Kreis Trier Saarburg; Markus Leineweber, Hausoberer des Brüderkrankenhauses; Chefarzt Prof. Dr. Nikos Werner, Leiter des Herzzentrums Trier; Ralf Britten, Beigeordneter Stadt Trier; Dr. Andreas Palzer, stellvertretender Feuerwehrchef Trier; Thomas Reinholz, Abteilungsleiter Rettungsdienst Feuerwehr Trier.

An der Einführung des Systems „Region der Lebensretter“ waren viele Stellen beteiligt: Von links nach rechts: Die Geschäftsführerin des Vereins „Region der Lebensretter“, Dr. Judith Joos; Dr. Dirk Nauheimer, stellvertretender Schwerpunktleiter Intensivmedizin Brüderkrankenhaus; Stefan Metzdorf, Landrat Kreis Trier Saarburg; Markus Leineweber, Hausoberer des Brüderkrankenhauses; Chefarzt Prof. Dr. Nikos Werner, Leiter des Herzzentrums Trier; Ralf Britten, Beigeordneter Stadt Trier; Dr. Andreas Palzer, stellvertretender Feuerwehrchef Trier; Thomas Reinholz, Abteilungsleiter Rettungsdienst Feuerwehr Trier.

Bild: Ernst Mettlach, Presseamt

Personen mit einer medizinischen oder rettungsdienstlichen Ausbildung können sich ab sofort in der Stadt Trier und dem Kreis Trier-Saarburg für einen neuen Ersthelfer-Service registrieren lassen. Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand in der Nähe werden sie über eine App alarmiert und können so noch vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes lebensrettende Maßnahmen einleiten. Diese Region ist die erste in Rheinland-Pfalz, die das System „Region der Lebensretter“ nutzt, zunächst beschränkt auf die Stadt Trier und den Kreis Trier-Saarburg.

Jede Minute zählt bei Herz-Kreislauf-Notfällen

„Nur wer im Notfall rechtzeitig Hilfe bekommt, hat eine gute Chance zu überleben“, erklärt Dr. Dirk Nauheimer vom Klinikum Brüderkrankenhaus in Trier. Als Oberarzt und stellvertretender Leiter des Cardiac Arrest Zentrums Trier ist er Mitinitiator der Ersthelfer-App. „Ich sehe täglich, dass jede Minute entscheidend ist“, betont Nauheimer. Besonders das Herzzentrum des Brüderkrankenhauses ist als spezialisierte Einrichtung für Herz-Kreislauf-Stillstände in der Region Trier eine wichtige Anlaufstelle. Doch ohne eine sofortige Reanimation in den ersten fünf bis acht Minuten sind die Überlebenschancen mit guter Lebensqualität stark eingeschränkt. Pro Jahr verzeichnet Deutschland mehr als 50.000 Herz-Kreislauf-Stillstände, und die Überlebensrate liegt bei etwa zehn Prozent.

App soll Erstversorgungslücke schließen

„Die Zeit zwischen Notruf und Eintreffen des Rettungsdienstes soll nicht ohne Versorgung verstreichen“, erklärt Ralf Britten, zuständiger Dezernent für Feuerwehr und Rettungsdienst in Trier. Trotz der schnellen Einsatzbereitschaft des Rettungsdienstes in Trier, der in 85 Prozent der Fälle innerhalb von acht Minuten vor Ort ist, könnte die App die entscheidenden Minuten bis zum Eintreffen der Rettungskräfte überbrücken. Britten dankte Dr. Nauheimer und dem stellvertretenden Trierer Feuerwehrchef Dr. Andreas Palzer für ihr Engagement bei der Einführung der App.

Landrat lobt Ersthelfer-Initiative als wertvolles Signal

Auch Stefan Metzdorf, Landrat des Kreises Trier-Saarburg, hob den Nutzen der App hervor und lobte die Initiative: „Das bringt bei der Erstversorgung einen Zeitvorsprung, der über Leben und Tod entscheiden kann.“ Neben der Verbesserung der Erstversorgung sieht Metzdorf auch ein starkes Signal an die Bevölkerung, die durch den Ärztemangel oft verunsichert ist: „Wir tun etwas, um euch im Notfall effektiv helfen zu können.“ Die registrierten Helfer werden zudem als Katastrophenschutz-Einheit geführt und sind durch die Unfallkasse versichert.

App bietet lebensrettenden Vorsprung

Die App wurde vom Verein „Region der Lebensretter“ aus Freiburg entwickelt, wo Dr. Andreas Palzer das System kennengelernt hat. Es bietet Ersthelfern, die zufällig in der Nähe sind, die Möglichkeit, schneller als der Rettungsdienst mit Erste-Hilfe-Maßnahmen zu beginnen. Mit der Einführung der App in Trier und Trier-Saarburg soll die Erstversorgung bei Herz-Kreislauf-Notfällen noch weiter verbessert werden.

So funktioniert die „Region der Lebensretter“-App

Dr. Judith Joos, Geschäftsführerin des Vereins „Region der Lebensretter“, erläutert das Funktionsprinzip der App: „Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand aktiviert das System automatisch den Alarm, sobald ein Notruf bei der Leitstelle Trier über die 112 eingeht.“ Neben der Alarmierung des Rettungsdienstes erhalten auch registrierte Ersthelfer über die App eine Benachrichtigung. Vier Helfer, die am schnellsten vor Ort sein können, werden ausgewählt. Die App alarmiert ausschließlich volljährige und medizinisch geschulte Personen, die eine Grundqualifikation wie den Basic-Life-Support und eine Ausbildung im medizinischen Bereich vorweisen können. Derzeit sind deutschlandweit 20.034 Helfer im System „Region der Lebensretter“ registriert, die durchschnittlich in 3:29 Minuten am Einsatzort eintreffen. „Die Weiterentwicklung des Systems wird wissenschaftlich begleitet“, erklärt Joos.

Informationsveranstaltung für interessierte Helfer

Für interessierte Ersthelfer aus Trier und Trier-Saarburg findet am 6. November um 17.30 Uhr eine Informationsveranstaltung im Saal Maria Martha des Brüderkrankenhauses Trier statt. Weitere Informationen zur Registrierung und zum System gibt es auch unter www.regionderlebensretter.de, oder per E-Mail an trier@regionderlebensretter.de

 


Weitere Nachrichten aus Kreis Trier-Saarburg
Meistgelesen