Nico Lautwein

Eine Hammerwurf-Legende blickt zurück

Konz. Als ein deutscher Hammerwerfer die Sportwelt begeisterte: Der frühere Weltklasse Hammerwerfer Karl-Hans Riehm aus Konz gibt einen Einblick in seine beeindruckende Karriere.

von Matthias Willems

Die Liste der Erfolge von Karl-Hans Riehm ist beeindruckend. Bevor er 1984 nach dem Gewinn der Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Los Angeles seine Karriere als aktiver Sportler beendete, errang er zahlreiche Meisterschaften, den Weltcup und mehrfach den Europacup. Seinen ersten Titel gewann Riehm bereits 1967, als er mit 17 Jahren die Jugendmeisterschaft für sich entschied.

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Der Beginn einer großen Karriere

"Ich hatte einige Sportarten ausprobiert und war damals in der Schule im Dreikampf der Beste meines Jahrgangs", erinnert sich Riehm.
Sein späterer Trainer und Entdecker Ernst Klement erkannte Riehms Potenzial, als er ihn zufällig in der Schreinerei seines Vaters traf. "Du bist groß und stark geworden, zeig mal deine Hände. Wie wäre es, wenn du mal ins Training kommen würdest?", fragte Klement und legte damit den Grundstein für Riehms Hammerwurfkarriere. Nach verschiedenen Sportarten entschied sich Riehm schließlich mit 15 Jahren für das Hammerwerfen und stellte mit 16 Jahren einen deutschen Rekord auf, indem er 60 Meter warf.

Aufstieg zum Spitzensportler

1967 wurde er erstmals deutscher Jugendmeister, was eine beachtliche Leistung war, da er als 17-Jähriger gegen ältere Konkurrenten antrat. "Das war damals alles Neuland für mich. Man hatte keine Garantie, wie sich die Leistung im nächsten Jahr entwickeln würde. Mein Trainer Ernst Klement hat mich jedoch immer dazu ermutigt, meine Ziele hochzustecken", erzählt Riehm. Klement, der als Oberstudienrat am Trierer Max-Planck-Gymnasium tätig war, gilt als der Begründer der Hammerwurfschule und war ein zuverlässiger Mentor für Riehm.

Zwischen Rückschlägen und neuen Höhen

Riehm setzte seinen Aufstieg fort und gewann zweimal die Deutsche Jugendmeisterschaft sowie dreimal die Juniorenmeisterschaft. 1973 folgte die Deutsche Meisterschaft, die erste von insgesamt zehn nationalen Titeln. 1974 zwang ihn eine Verletzung jedoch zu einer Pause. Nach seinem Examen an der Fachhochschule Trier erreichte ihn außerdem der Einberufungsbefehl der Bundeswehr. "Das kam überraschend, aber der Verband reagierte sofort, und so konnte ich nach der Grundausbildung direkt in die Sportfördergruppe nach Warendorf wechseln."

Erfüllte Träume und verwehrte Chancen

Dort trainierte Riehm intensiv, oft bis zu 13 Einheiten pro Woche. Als Resultat dieses strengen Trainings verbesserte er bei einem Wettkampf in Rehlingen gleich dreimal den Weltrekord um fast zwei Meter.
Obwohl Riehm 1980 die gesamte Saison ungeschlagen blieb, blieb ihm der ersehnte Olympiatriumph in Moskau durch den Boykott verwehrt. Dennoch krönte er seine Karriere 1984 mit dem Gewinn der Silbermedaille in Los Angeles. Auch heute verfolgt Riehm seinen Sport noch leidenschaftlich, auch wenn er weiß, dass das Hammerwerfen nicht die gleiche Popularität genießt wie andere Disziplinen.

Rat an die nächste Generation

Und welchen Rat gibt er jungen Sportlern? "Wenn man Talent hat, sollte man die Zeit intensiv nutzen. Leistungssport ist sowohl eine mentale als auch eine körperliche Herausforderung. Die Zeit dafür ist begrenzt, und danach bleibt genug Raum, um andere Interessen zu verfolgen. Man muss dies jedoch konsequent und mit Hingabe machen, denn es lohnt sich. Leistungssport ist eine ausgezeichnete Schule für den Charakter und bringt einem für das Leben sehr viel mit."

 


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