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gepostet von Edith Billigmann

Viele umgestürzte Bäume im Trierer Land - Feuerwehr stundenlang im Einsatz

Trier-Land. Es ist gekommen, wie es vorhergesagt wurde. Am Samstag haben wir einen traumhaften Sommertag mit viel Sonne und Temperaturen von über 30 Grad erleben dürfen. Doch zum frühen Abend hin, verdunkelte sich der Himmel und von Frankreich zogen schwere Gewitter auf.

Die Meteorologen haben im Vorfeld schon gewarnt, dass dieses Mal der Wind die Hauptrolle bei möglichen Unwettern spielen würde. Auf dem Wetterradar konnte man schön die Kaltfront beobachten, wie sich zwei Cluster gebildet hatten. Beide kamen von Frankreich und zogen genau über Luxemburg- Stadt. Dort weiter in die Region Trier und Schwerpunktmäßig in die VG Trier- Land. Den eben diese wurde zum wiederholten Male von Unwettern getroffen.

„Zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit haben sich in unserer Verbandsgemeinde Unwetter niedergelassen. Beim letzten Mal war es der Starkregen und nun ist es der Sturm gewesen, der und zahlreiche Einsätze beschert“, so der Einsatzleiter Oliver Berg in Butzweiler.

Bäume stürzen durch heftigen Wind

Denn gegen 20 Uhr kamen gleich zahlreiche Einsätze herein. Zum einen stürzte ein Baum auf eine Garage in Aach. Dieser konnte von den Einsatzkräften zügig weggeschnitten werden. Zeitgleich musste die Feuerwehr einen umgestürzten Baum auf der Kreisstraße 24 zwischen Beßlich und Trier- Biewer entfernen. Es gab weitere umgestürzte Bäume auf der L 46 zwischen Zemmer und Rodt, der auch von der Feuerwehr zersägt wurde. Immer wieder kam es zu blockierenden Bäumen und großen Ästen. Auch der Landesbetrieb für Mobilität (LBM) war am Abend tätig. Es mussten umgestürzte Bäume auf der L 43 zwischen Butzweiler und Kordel, der K 22 zwischen Kimmlingen und Kordel, auf der L 43 zwischen Kordel und Daufenbach, der B 418 bei Ralingen und der L 42 bei Olk beseitigt werden.

Schwerster Einsatz in Butzweiler

Den folgenschwersten Einsatz gab auch nach dem Durchzug der Unwetterfront in Butzweiler. Hier wurde die Feuerwehr in die Straße „Am Kestenberg“ gerufen. Dort ist eine stattliche Eiche durch eine starke Sturmböe entwurzelt worden und stürzte über die Straße auf eine Garage. Die beiden Bewohner des betroffenen Anwesens berichten: „Der Wind war nur wenige Minuten, aber sehr heftig. Dann haben wir den Baum schon stark wackeln gesehen und schon war es passiert. Wir hatten soviel Glück, dass er unser Wohnhaus verfehlt hatte und somit auf die Garage gestürzt ist. Dann haben wir die Feuerwehr gerufen.“ Diese rückte an und stellte fest, dass der Baum auch tatsächlich beseitigt werden musste, da die Straße eine Sackgasse ist und bei einen Notfall, man die Häuser im hinteren Bereich nicht erreichen würde. Doch so einfach war es nicht den Baum wegzuschneiden.

Verstärkung muss angefordert werden

Ein älterer Bewohner der Straße kam zur Einsatzstelle und erzählt, dass er den Baum noch als Kind kannte und dass er mindestens schon 70 Jahre als sein muss. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr Butzweiler vor Ort mussten Verstärkung anfordern, sodass kurze Zeit später noch die Feuerwehr Newel anrückte. Mit mehreren Motorsägen zersägte man zunächst die kleinen und mittleren Äste. Aufgrund der engen Platzverhältnisse wurden diese links und rechts entlang der Straße gelagert. Aber der mächtige schwere Stamm, war ohne weiteres so nicht zu bewegen. Schließlich musste noch das technische Hilfswerk (THW) Trier angefordert werden. Die betroffenen Bewohner erzählen unterdessen, dass sie erst kürzlich aus ihrem Urlaub gekommen wären und noch am Tag die Hecken geschnitten hätten. Zudem wurde überfüllte Mirabellenbaum geerntet. Doch nach dem umstürzen des Baumes ist von der Hecke und dem Mirabellenbaum nicht mehr viel übrig. Auch das Dach der Garage wurde schwer beschädigt. Den größten Schaden gibt es an der Solaranlage auf dem Dach, die wohl fast vollständig zerstört wurde.

Zur späten Stunde ist dann das THW mit einem Kran- Lastwagen angerückt. Mit diesem konnte der Stamm nach und nach angehoben und zersägt werden. In mühevoller und stundenlanger Arbeit konnte der Einsatz nach 5 Stunden am Sonntagmorgen um 1 Uhr beendet werden. Verletzt wurde glücklicherweise niemand.

Zahlreiche Veranstaltungen abgesagt

Bereits im Vorfeld der Unwetter kam zu zahlreichen Absagen von Veranstaltungen in Luxemburg, der Region Trier und dem angrenzenden Saarland. Die größte Absage gab es am Abend für das PUR- Konzert am Losheimer Stausee. Dort sollten mehrere tausend Menschen aus der Großregion ausgelassen ein Open- Air feiern. Doch die Veranstalter haben sich schweren Herzens aber mit Bedacht dazu entschieden kurz nach dem Einlass, das Event abzusagen. Dazu veröffentlichten sie: „Liebe PUR-Fans, zu unserem größten Bedauern müssen wir Euch mitteilen, dass die Veranstaltung heute Abend, 24.08.2024, aus Sicherheitsgründen nicht stattfinden kann. Wir stehen seit heute Morgen im ständigen Austausch mit der Band, den Behörden und Wetterdiensten. Leider ist für heute Abend eine Verschärfung der Wetterlage zu erwarten, weswegen gemeinschaftlich beschlossen wurde die Veranstaltung abzusagen. Die Entscheidung ist allen Beteiligten nicht leichtgefallen, musste aber letztendlich getroffen werden, auch wenn wir Euch gerne einen tollen Konzertabend ermöglicht hätten. Bitte reist nicht mehr an. Wir prüfen einen Nachholtermin und melden uns in Kürze.“

In den sozialen Medien haben die allermeisten großes Verständnis für diese Entscheidung. Allerdings für den Zeitpunkt der Absage gibt es großen Unmut. Ab 17 Uhr ist der Einlass gestartet. Kilometerlange Staus rund um Losheim am See. Und um 16:50 Uhr wurde dann die Absage kommuniziert. Die Vorwarnung für mögliche Unwetter bestand allerdings schon den ganzen Tag. Am Ende zog auch über Losheim ein starkes Gewitter mit heftigem Starkregen, Sturmböen und vielen Blitzen bei den Gewittern.

Am heutigen Sonntag, 25.08.2024 hat sich das Wetter wieder beruhigt und die Sonne scheint wieder bei allerdings deutlich kälteren Temperaturen von um die 20 Grad. Das ist ein Temperatursturz im Gegensatz zu Samstag von fast 15 Grad. In der kommenden Woche soll es dann wieder hochsommerlich warm mit viel Sonne und vorerst keinen Unwettern werden.

Text & Fotos: Florian Blaes


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