Andrea Fischer

Stadt Trier und Kreis Trier-Saarburg gehen gemeinsame Schritte im Katastrophenschutz

Trier/Trier-Saarburg. Neues Material für die Dekontamination verletzter Personen / Interkommunales Pilotprojekt startet

Die Stadt Trier und der Kreis Trier-Saarburg bauen ihre Zusammenarbeit im Bereich Katastrophenschutz immer weiter aus. Nun startet mit der interkommunalen Facheinheit "Dekon Zug Trier" ein Pilotprojekt.

Die Stadt Trier und der Kreis Trier-Saarburg bauen ihre Zusammenarbeit im Bereich Katastrophenschutz immer weiter aus. Nun startet mit der interkommunalen Facheinheit "Dekon Zug Trier" ein Pilotprojekt.

Bild: Feuerwehr Trier

Eine Katastrophenlage endet nur selten an kommunalen Grenzen – darum haben die Stadt Trier und der Kreis Trier-Saarburg in den vergangenen Jahren ihre Zusammenarbeit intensiv ausgebaut. Nun ist ein Pilotprojekt gestartet, bei dem die Berufsfeuerwehr Trier gemeinsam mit Freiwilligen Feuerwehren aus Stadt und Kreis die Vorgehensweise bei der Dekontamination verletzter Personen vereinheitlicht. Die Ausbildung einer künftigen interkommunalen Facheinheit „Dekon Zug Trier“ ist damit angelaufen.

 „Technik und Abläufe sind komplex und benötigen viel speziell ausgebildetes Personal, da ist es sinnvoll, dass wir unsere Kräfte bündeln“, sagt Ralf Cordel von der Berufsfeuerwehr Trier, der gemeinsam mit Florian Weier von der Kreiseinheit Dekon der Feuerwehr Wincheringen die Ausbildung verantwortet.

 „Zum Einsatz kommt die neue Facheinheit vor allem, wenn beispielsweise nach einem Unfall oder auch nach einem Anschlag viele Verletzte von chemischen, biologischen, radiologischen oder nuklearen Stoffen befreit werden müssen“, erklärt Florian Weier. Dies sei entscheidend, um eine Ausbreitung der Gefahrstoffe zu verhindern, Einsatzkräfte zu schützen und die Betroffenen schnell und sicher medizinisch versorgen zu können. 

Die Stadt Trier hat dazu einen neuen Abrollbehälter Dekontamination Verletzter (AB-Dekon-V) angeschafft. Dieses mobile System kann mit Wechselladerfahrzeugen transportiert werden und ermöglicht es so, Betroffene direkt am Einsatzort zu behandeln. Darin finden sich unter anderem ein integriertes Duschsystem mit speziellen Dekontaminationsmitteln, Möglichkeiten zur Patientenbeförderung sowie Schutzausrüstung für die Einsatzkräfte. Rund 410.000 Euro hat die Stadt hier investiert. Im Kreis wurden entsprechende Fahrzeuge ebenfalls bereits umgerüstet.

Gemeinsame Ausbildung gestartet

In den vergangenen Wochen haben bei dem Auftakt der gemeinsamen Ausbildung insgesamt 20 Einsatzkräfte der Feuerwehren Trier-Mitte, Wincheringen, Nittel und Rodt teilgenommen. In den Schulungsräumen der Feuerwache 2 in Trier-Ehrang wurden zunächst diverse Rechtsgrundlagen sowie das Bediensystem des AB Dekon-V vorgestellt. Ein besonderer Fokus lag auf dem Umgang mit Desinfektions- und Dekontaminationsmitteln, um ein einheitliches Vorgehen der Einsatzkräfte zu erreichen. „Die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr Trier erhalten dieselbe Schulung. Sie übernehmen den medizinischen Part der Dekontamination“, erläutert Cordel.

Eigenschutz der Einsatzkräfte

Zusätzlich fand ein Seminar zum Umgang mit der persönlichen Schutzausrüstung (PSA) im Feuerwehrgerätehaus in Wincheringen statt. Feuerwehrleute aus Wincheringen, Nittel, Rodt, Reinsfeld, Freudenburg und Trier sowie Vertreter des Technischen Hilfswerks wurden dort im Umgang mit ihren Schutzanzügen geschult. Im Fall eines CBRN-Einsatzes müssen die Feuerwehrleute eine Schutzausrüstung inklusive eines Gebläsefiltergerätes zur Reinigung der Atemluft verwenden und bedienen können. Im Rahmen des Seminars wurde den Teilnehmenden die Grundlagen der Anwendung, Dekontamination, Wartung und Pflege ihrer PSA vermittelt. Ziel ist, dass sie dieses Wissen innerhalb ihrer jeweiligen Einheiten weitergeben. Der Kreis hatte in den Jahren 2023 und 2024 für seine Kreiseinheiten unter anderem 24 neue Gebläsefilteranzüge für rund 50.000 Euro angeschafft.


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