Neuauflage des Netzwerktreffens Betreuungsrecht
Bevor ein Mensch einen gesetzlichen Betreuer an die Seite bekommt, werden zahlreiche Behörden, Einrichtungen und Organisationen involviert. Um diese unterschiedlichen Akteure zusammenzubringen, hat die Kreisverwaltung zu einem Netzwerktreffen Betreuungsrecht eingeladen. Das Treffen fand zuletzt vor der Corona-Pandemie statt und wurde nun neu belebt. „Die komplexen Reformen im Betreuungsrecht machen den Austausch zwischen den verschiedenen Stellen noch wichtiger“, so Landrat Stefan Metzdorf in seiner Eröffnungsrede.
Den knapp 50 Teilnehmenden wurden vielfältige Bereiche des Betreuungsrechts vorgestellt. Mit Achim Rhein vom Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung war zudem ein Vertreter der überörtlichen Betreuungsbehörde anwesend, der viele berufspolitische Fragen beantworten konnte.
Zunächst erklärte Simone Busch von der Betreuungsbehörde der Kreisverwaltung die gesetzlichen Neuerungen sowie die Arbeit ihrer Behörde. Unter anderem schilderte sie, dass es wichtig sei, die betroffene Person in das Verfahren einzubinden. Die Reform des Betreuungsrechts fordere hier eindeutig eine Stärkung des Selbstbestimmungsrechts. „Wir machen jedem Menschen das Angebot, den möglichen Betreuer vorab kennenlernen“, so Busch. Damit habe man bisher gute Erfahrungen gemacht.
Als Berufbetreuer:in arbeiten
Außerdem warb sie für den Beruf der selbstständigen Berufsbetreuer. Hier habe man gemeinsam mit der Berufsbetreuerin Angela Krämer eine Hospitationsmöglichkeit geschaffen. Interessierte können so in das Berufsfeld reinschnuppern. Die Beratungsgespräche werden von der Betreuungsbehörde angeboten. Mehr Informationen hierzu gibt es unter 0651-715-254 oder per E-Mail an betreuungsbehoerde@trier-saarburg.de
Eine andere Anlaufstelle sind Betreuungsvereine. Sie beschäftigen hauptamtliche Mitarbeitende, die auch selbst Betreuungen durchführen. Zudem sollen sich Betreuungsvereine um ehrenamtliche Betreuerinnen und Betreuer bemühen, um diese in ihre Aufgaben einzuführen, sie fortbilden und beraten. Außerdem soll ein ständiger Erfahrungsaustausch zwischen den Betreuerinnen und Betreuern ermöglicht werden.
Auch Vertreter der Betreuungsgerichte, des Ordnungsamtes und des Sozialamtes haben ihre Aufgaben vorgestellt. Daneben lag ein wichtiger Fokus auf dem Thema Gesundheit. So wurden die Krankheitsbilder Demenz und Schizophrenie von Dr. Patricia Juchem aus dem Gesundheitsamt Trier-Saarburg dargestellt. Auch die Arbeit des dort angesiedelten Sozialpsychiatrischen Dienstes wurde präsentiert. Bei der Entscheidung, ob eine Betreuung benötigt wird, ist medizinisches Wissen sehr wichtig. Hier müssen die verschiedenen Einrichtungen als Team zusammenarbeiten.
„Wir sind sehr zufrieden mit der Veranstaltung. Die Teilnehmenden haben zahlreiche Fragen gestellt und Anregungen eingebracht“, so Simone Busch, die die Veranstaltung organisiert hatte. Besonders schön sei, dass die Akteur:innen die Pausen genutzt hätten, um untereinander ins Gespräch zu kommen. „Aufgrund des positiven Feedbacks der Teilnehmenden ist geplant, die Veranstaltung jährlich fortzusetzen. Damit möchten wir eine Plattform für den Austausch schaffen“, so Busch.