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Nico Lautwein

Mit Tandems gegen Depression 

Kreis. Am Mittwoch, den 21. August, machte das 9. Tandem-Etappenteam der diesjährigen MUT-TOUR Station in Konz und Trier.

Die MUT-TOUR, die sich für einen offenen Umgang mit Depressionen stark macht, führt über drei Monate hinweg auf Tandem-Fahrrädern und zu Fuß durch ganz Deutschland. Mit dabei sind auch Aktionen, die Menschen vor Ort einbeziehen und zum Austausch über das Thema psychische Gesundheit anregen.

Öffentliche Mitfahr-Aktion in Konz

In Konz startete die Gruppe am Konzer Markt eine öffentliche Mitfahr-Aktion, die vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) Trier organisiert wurde. Unterstützt wurde die Aktion von über 20 Teilnehmern der Caritas Trier. Eine knappe Stunde später erreichte die große Radgruppe Trier, wo sie am Kornmarkt vom Selbsthilfebus Rheinland-Pfalz und dem Kompetenznetz Depression Mosel/Eifel herzlich empfangen wurde.

Empfang in Trier mit Infoständen und Tombola

Am Kornmarkt hatten die sechs Teilnehmenden der MUT-TOUR Gelegenheit, sich an Info-Ständen mit Interessierten auszutauschen. Ziel war es, die Themen Depression und psychische Gesundheit in die Öffentlichkeit zu tragen und Berührungsängste abzubauen. Besonders spannend war eine Tombola, bei der als Hauptpreis ein Fahrrad zu gewinnen war.

Weiterfahrt nach Schweich

Nach dem erfolgreichen Zwischenstopp in Trier setzte die Gruppe ihre Tour in Richtung Schweich fort. Die aktuelle Etappe startete am 15. August in Mainz und umfasst insgesamt zehn Tage und 470 Kilometer. Der Weg führte bereits über Bad Kreuznach und Saarbrücken, bevor es am 24. August nach Koblenz weitergeht.

MUT-TOUR setzt Zeichen gegen Stigmatisierung

Die MUT-TOUR leistet seit Jahren einen wichtigen Beitrag, um das Thema Depression zu enttabuisieren und die Öffentlichkeit für psychische Gesundheit zu sensibilisieren. Die Aktion beweist eindrucksvoll, wie Sport, Gemeinschaft und Aufklärung Menschen zusammenbringen und zum offenen Gespräch über oft verdrängte Themen anregen können.

Anaïs Braun, 32 aus Freiburg
"Gerade während meiner Erkrankungsphasen habe ich immer wieder gemerkt, wie wichtig es ist, mutig zu sein. Es braucht Mut, sich Hilfe zu holen, Mut, Angehörigen oder Freunden von den persönlichen Erfahrungen mit der Krankheit zu erzählen und vor allem immer wieder Mut, trotz Rückschlägen weiter zu kämpfen. Ich hoffe, dass mich die MUT-TOUR stärkt und mir Kraft gibt, weiterhin im Leben mutig zu sein, für mich und für andere. Es darf keinen Unterschied mehr machen, ob ich anderen sage, ich gehe heute Nachmittag zum Zahnarzt oder zum Psychotherapeuten. Es muss in der Bevölkerung insgesamt mehr Aufklärung darüber geben, welche psychiatrischen Hilfsangebote es gibt, wie sie sich unterscheiden und an wen man sich wenden kann, um sich in diesem komplexen Hilfesystem zurechtzufinden. Ein hilfreiches Angebot für diese Orientierung wird gerade durch den MUT-ATLAS geschaffen. Dabei ist es fast traurig, dass es dazu eines gemeinnützigen Vereins bedarf und eine solche Übersicht nicht vom Staat oder vom Gesundheitssystem geschaffen wird."

Florian Bönnemann, 33 aus Mainz
"Ich mache bei der MUT-TOUR mit, weil ich mich für das Thema interessiere, weil ich gerne sportlich aktiv bin und um neue Sachen auszuprobieren, weil ich glaube, dass psychische Gesundheit sehr wichtig ist in unserer Gesellschaft und wir Zeit haben dürfen und können, um uns damit auseinanderzusetzen.... und und und.
Depression ist eine Krankheit, die jeden Menschen treffen kann, die behandelbar ist und mit der man einen guten Umgang finden kann. Wichtig ist, dass man trotzdem ein ganz normaler toller Mensch ist, und das darf man gerne mehr in die Welt hinaustragen."

Weitere Informationen über die Mut-Tour: https://www.wochenspiegellive.de/kreis-trier-saarburg/artikel/die-mut-tour-kommt-an-die-saar-und-mosel


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