Andrea Fischer

Lebendige Moselbilder – Roland Grundhebers Hommage an eine einzigartige Flusslandschaft

Schweich. Noch bis zum 30. März ist in der Alten Synagoge in Schweich die Sonderausstellung "Entlang der Mosel" des Trierer Künstlers Roland Grundheber zu sehen. In seinen Werken zeigt er die Moselregion in all ihrer Lebendigkeit und lädt Besucher dazu ein, die Landschaft mit einem Augenzwinkern neu zu entdecken.

Noch bis zum 30. März ist in der Alten Synagoge in Schweich die Sonderausstellung "Entlang der Mosel" des Trierer Künstlers Roland Grundheber zu sehen.

Noch bis zum 30. März ist in der Alten Synagoge in Schweich die Sonderausstellung "Entlang der Mosel" des Trierer Künstlers Roland Grundheber zu sehen.

Bild: Roland Grundheber

Ein Künstler mit Humor und Tiefgang
Roland Grundheber ist ein echtes Trierer Original – nicht nur als Maler, sondern auch als Clown, Kabarettist und Geschichtenerzähler. Der 1958 in Ehrang geborene Künstler ist für seine humorvollen, farbenfrohen Werke bekannt, die das Leben feiern. Schon früh entdeckte er seine Liebe zur Kunst und studierte Kommunikationsdesign mit Schwerpunkt Illustration und Malerei. Doch sein künstlerischer Weg war nicht nur von Leinwand und Pinsel geprägt: Eine Ausbildung als Clown erweiterte seine Perspektive und brachte eine spielerische Leichtigkeit in sein Werk. Diese Mischung aus Tiefgang und Humor prägt bis heute seine Bilder.

„Entlang der Mosel“ – eine Hommage an eine einzigartige Landschaft
In seiner aktuellen Ausstellung „Entlang der Mosel“, die bis zum 30. März in der Alten Synagoge in Schweich zu sehen ist, nimmt Grundheber die Besucher mit auf eine Reise entlang des Flusses – von Schengen bis Koblenz. Doch es sind nicht einfach nur Landschaftsbilder: „Ich wollte eine Serie kreieren, die heiter ist. Heiterkeit wird immer mehr ein kostbares Gut, weil wir tagtäglich von Hiobsbotschaften überschüttet werden“, erklärt er. Gemeinsam mit dem Kurator Rudolf Maus entstand die Idee, Orte entlang der Mosel mit ihrem ganz eigenen Charme festzuhalten – auf eine Weise, die nicht nur das Auge erfreut, sondern auch die Seele berührt.

Zwischen Realität und Fantasie
Grundheber beschreibt seine Werke als erzählerisch: „Meine Bilder enden nicht beim ersten Blick.“ Wer genauer hinschaut, entdeckt überraschende Details. In Trier etwa hat er den Marktplatz festgehalten – mit all seinen typischen Figuren. Doch wer genau hinsieht, bemerkt kleine ironische Elemente: Der heilige Petrus auf dem Marktplatzbrunnen ist Karl Marx gewichen, und eine Kirche greift mit einer riesigen Hand nach einem Haus. „Ich spiele mit Realität und Fantasie, um Geschichten zu erzählen“, sagt der Künstler.

Auch in Neumagen-Dhron, wo das berühmte römische Weinschiff steht, bringt er Bewegung ins Bild: „In meinen Werken treibt fast immer eine Weinflasche vorbei – mal voll, mal leer. Manchmal hält eine Ente das Weinglas fest.“ Diese spielerische Symbolik zieht sich durch die gesamte Ausstellung.

Humor als künstlerische Handschrift
Ein weiteres Markenzeichen von Grundheber sind seine personifizierten Weinberge. „Jeder Moselort hat Weinberge – aber ich wollte keine Wiederholungen malen. Also habe ich sie zum Leben erweckt: In meinen Bildern liegen sie entspannt am Hang, mit überkreuzten Beinen, ein Weinglas in der Hand.“ Diese fröhliche Herangehensweise ist typisch für ihn: „Ich will keine schwere, nachdenkliche Kunst machen, sondern Heiterkeit transportieren.“

Kunst, die immer wieder neu entdeckt wird
Grundheber betont, dass seine Bilder nie langweilig werden: „Je nach Laune, Stimmung oder Wetter entdeckt man immer wieder neue Details.“ Er vergleicht seine Werke mit guten Geschichten, die jedes Mal anders wirken. Und vielleicht liegt genau darin das Geheimnis seiner Kunst: Sie sind wie das Leben selbst – bunt, überraschend und voller Humor.

FIS


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