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Andrea Fischer

Grausiger Fund: Frau entdeckt gerissenes Lamm in ihrem Vorgarten

Osburg. Bestätigter Wolfsriss in Osburg

In Osburg hat ein Wolf ein totes Lamm in einem Vorgarten abgelegt.

In Osburg hat ein Wolf ein totes Lamm in einem Vorgarten abgelegt.

Bild: Pixabay

Am 15. April machte eine Frau in ihrem Vorgarten in Osburg eine schlimme Entdeckung. Dort lagen die Überreste eines toten Lamms. Noch am selben Tag informierte die Frau  die Facebook-Gruppe "Osburger Hochwald aktuell" über den schrecklichen Fund. "Wer kann etwas über die Herkunft des Tieres sagen?", fragte sie. Laut Facebook-Beitrag habe sie die zuständige Forstbehörde eingeschaltet. So landet der Fall beim Landes-Koordinationszentrum Luchs und Wolf (Kluwo), das an dem toten Lamm DNA-Abstriche nimmt. Am Dienstag, 30. April, gibt es dann die offizielle Bestätigung: Das Lamm wurde von einem Wolf gerissen. In einer Mitteilung nennt das Kluwo außerdem noch weitere Details zu den Ergebnissen der DNA-Analyse. Laut Kluwo-Auflistung ist dieser Nachweis der erste eindeutige Wolfsnachweis in der Verbandsgemeinde Ruwer. Das Zentrum ist für das Wolfsmonitoring in Rheinland-Pfalz zuständig und sammelt alle bestätigten Wolfssichtungen und Nutztierrisse auf seiner Internetseite. Nun machen sich die Menschen in Osburg große Sorgen, dass der Wolf wohl keine Scheu hat, so nah an die Häuser zu gehen.

Es ist nicht der erste bestätigte Fall in Rheinland-Pfalz.

Auch andere Tiere wurden nachweislich von einem Wolf getötet. Marco Weber, Präsident vom Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau sagte: "Der Wolf muss bejagt werden". Nach dem jüngsten, bestätigten Angriff eines Wolfs auf einen Esel im Landkreis Neuwied fordert der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, Marco Weber, eine massive Kurskorrektur beim Umgang mit dem Raubtier. Vor allem die politischen Beschwichtigungen müssen aufhören, so Weber. Die Nachweise und Nutztierrisse im nördlichen Rheinland-Pfalz hätten seit Anfang 2024 wieder deutlich zugenommen. Die DNA des bekannten männlichen Wolfs, der Rüde GW1896m, konnte seit seinem ersten Nachweis mittlerweile in rund 80 Fällen, bei denen eine noch viel größere Anzahl von Nutztieren gerissen wurden, nachgewiesen werden. Die Wolfspopulation müsse endlich, insbesondere durch die Bejagung derjenigen Wölfe, die übergriffig werden, durch gezielte Abschüsse gemanagt werden. Dazu Präsident Weber im Wortlaut: "Der Wolf wird zu einem ernsthaften Problem für die Nutztierhaltung und den Erhalt der Weidewirtschaft in den Grünlandgebieten der Mittelgebirgslagen."

Kein Tierhalter wolle in ständiger Angst vor Wolfsangriffen leben müssen

Nicht nur die Tiere, die einen Wolfsangriff überlebt hätten, sondern auch deren Halter, seien nach dem Anblick ihrer toten und verletzten Tiere traumatisiert. Alle Maßnahmen, die die Nutztiere vor den Übergriffen schützen sollten, könnten die Angriffe nicht verhindern, allenfalls erschweren. "Die Kosten für Zäune und andere Schutzmaßnahmen ufern immer weiter aus. Die Fördermaßnahmen des Landes sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Letztlich sind die Schutzzäune nicht mehr als ein politisches Placebo. Der Wolf überwindet sie mühelos. Es braucht einen offensiveren Umgang mit dem Wolf", kritisiert der Präsident des BWV. Der Wolf sei ein gefährliches Raubtier, erläutert Weber weiter. Die öffentliche Verharmlosung müsse endlich ein Ende haben. Sie entspreche nicht der Realität vor Ort. Irgendwann werde ein Wolf einen Menschen angreifen und dann werde die Betroffenheit groß sein. Soweit dürfe es gar nicht erst kommen. Wenn sich die Wölfe hier in Rheinland-Pfalz erst einmal ausgebreitet hätten, sei es zu spät. Mit Sorge würden die Tierhalter nach Niedersachsen und nach Ostdeutschland blicken, wo die Lage zu eskalieren drohe: "Wir müssen die Ausbreitung jetzt in den Griff bekommen. Der Wolf muss bejagt werden. Politische Beschwichtigungen aus dem Mainzer Umweltministerium reichen nicht mehr aus. Es ist an der Zeit, dass Ministerin Katrin Eder die Realität anerkennt. Es braucht einen offensiveren Umgang mit dem Wolf", so Weber abschließend.

Alle nachgewiesenen Wolfsspuren gibt es hier: https://fawf.wald.rlp.de/forschung-und-monitoring-unsere-aufgaben/koordinationszentrum-luchs-und-wolf/wolf/wolfsnachweise-rheinland-pfalz/

 


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