Andrea Fischer

Mandern wird Vorreiter: Hybrider Dorfladen als Modellprojekt in Rheinland-Pfalz

Region/Mandern. Innenminister Michael Ebling hat im Dorfladen in Höringen (Donnersbergkreis) den Startschuss zum Modellprojekt „Hybride Dorfläden in Rheinland-Pfalz“ gegeben. Mandern im Kreis Trier-Saarburg ist auch dabei.

Innenminister Michael Ebling (links) mit Manderns Ortsbürgermeister Tim Kohley.

Innenminister Michael Ebling (links) mit Manderns Ortsbürgermeister Tim Kohley.

Bild: Privat

Ein Meilenstein für die Nahversorgung auf dem Land
Die „Unser Dorfladen Mandern eG“ hat einen bedeutenden Erfolg erzielt: Der Dorfladen wurde von der Landesregierung Rheinland-Pfalz als einer von vier Pilotstandorten für das Modellprojekt „Hybride Dorfläden“ ausgewählt. Mit einer Förderung des Landes in Höhe von insgesamt 190.000 Euro werden in den teilnehmenden Dorfläden moderne Technologien eingeführt, die sowohl die Nahversorgung stärken als auch die sozialen Funktionen der Läden erhalten sollen.

Innenminister Michael Ebling gab in Höringen (Donnersbergkreis) den Startschuss für das Projekt, das eine zukunftsweisende Kombination aus personalbesetzten und nicht-personalbesetzten Öffnungszeiten erprobt. Neben Mandern sind auch Dorfläden in Höringen, Seibersbach (Landkreis Bad Kreuznach) und Klausen (Landkreis Bernkastel-Wittlich) beteiligt. Der hybride Betrieb soll bis Frühjahr 2025 eingeführt werden.

Hightech trifft Tradition in Mandern
In Mandern (Landkreis Trier-Saarburg) laufen die Vorbereitungen für die Transformation bereits auf Hochtouren. „Wir sind stolz, als Modellstandort ausgewählt worden zu sein“, erklärt Tim Kohley, Ortsbürgermeister und Vorstandsvorsitzender der „Unser Dorfladen Mandern eG“. Der Dorfladen wird künftig nicht nur zu den regulären Öffnungszeiten mit Personal geöffnet sein, sondern auch darüber hinaus durch den Einsatz moderner Technologie wie Selbstbedienungskassen, Zugangskontrollen und digitaler Warenverwaltung zugänglich sein.

Dieses Konzept ermöglicht eine deutliche Erweiterung der Öffnungszeiten, ohne die Personalkosten zu erhöhen. „Unser Ziel ist es, den Laden langfristig konkurrenzfähig zu machen und die Nahversorgung im Dorf zu sichern. Gleichzeitig bleibt unser Dorfladen ein wichtiger Treffpunkt der Dorfgemeinschaft“, betont Kohley.

Nahversorgung und Gemeinschaft vereint
Der Ansatz des hybriden Dorfladens setzt auf die bewährte Rolle als sozialer Mittelpunkt der Gemeinde, ergänzt durch innovative Lösungen. „Wir haben bewusst darauf verzichtet, einen vollautomatisierten Dorfladen einzuführen. Die soziale Funktion dieser Läden ist unverzichtbar“, erläuterte Innenminister Ebling. Die Dorfläden dienen nicht nur der Versorgung, sondern auch als Kommunikationsort und Treffpunkt, was gerade in ländlichen Gemeinden von besonderer Bedeutung ist.

Modellprojekt mit Signalwirkung
Das Projekt, das bis Ende 2025 läuft, wird von der Dorfladenberatungsstelle M.Punkt RLP begleitet und ausgewertet. Ziel ist es, wichtige Erkenntnisse über die wirtschaftliche Tragfähigkeit hybrider Dorfläden zu gewinnen und diese als Blaupause für weitere Gemeinden in Rheinland-Pfalz zu nutzen.

Für Mandern bedeutet die Auswahl als Pilotstandort eine herausragende Chance. Der Dorfladen wird zum „Hightech-Tante-Emma-Laden“, der Tradition und Zukunft miteinander verbindet. Mit diesem innovativen Modellprojekt zeigt die Gemeinde, wie ländliche Nahversorgung erfolgreich und nachhaltig gestaltet werden kann – ein Vorbild für die gesamte Region und darüber hinaus.


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