AKW Cattenom: "Unkalkulierbare Risiken durch Klimawandel und veraltete Technik"
Das Anti-Atom-Netz Trier (AAN) äußert sich besorgt über die geplante Laufzeitverlängerung des Atomkraftwerks Cattenom. Elisabeth Quaré vom AAN warnt, dass das veraltete AKW unkalkulierbare Risiken berge, vor allem angesichts der zunehmenden Klimakrise. „Cattenom ist durch seine Bauweise und Lage besonders anfällig für extreme Wetterereignisse“, so Quaré.
Greenpeace-Bericht: Gefahr durch Überflutungen und Hochwasser
Ein aktueller Bericht von Greenpeace France unterstreiche die Bedrohung, die der Klimawandel für Atomkraftwerke darstellt, besonders für das nahe Trier gelegene Cattenom. So könnten starke Regenfälle den Mirgenbach-Stausee überlaufen lassen und das AKW-Gelände überschwemmen. Quaré erklärt: „Besonders problematisch ist die Lage der Notstromdiesel in den Untergeschossen. Diese würden bei einer Überschwemmung ausfallen, was die Reaktorkühlung gefährden könnte.“
Zusätzliche Gefahr durch Trockenperioden und Wasserknappheit
Auch anhaltende Trockenperioden könnten die Sicherheit von Cattenom gefährden, da für die Kühlung der Reaktoren große Mengen Wasser notwendig sind. Markus Pflüger vom AAN warnt: „Die schnellen klimatischen Veränderungen sind schwer vorherzusehen und zeigen die Grenzen einer bloßen Anpassung an die Risiken auf. Die unkontrollierbare Kraft der Natur könnte zur Achillesferse für Cattenom werden.“
Anti-Atom-Netz Trier zweifelt an versprochener Modernisierung
EDF, der Betreiber des AKW, verspriche eine umfassende Modernisierung von Cattenom nach dem Vorbild des Europäischen Druckwasserreaktors (EPR). Doch das Anti-Atom-Netz Trier sieht darin keine glaubwürdige Lösung. „Bereits beim EPR in Flamanville mussten sicherheitsrelevante Bauteile kurz nach Inbetriebnahme ausgetauscht werden“, so Quaré. „Cattenom auf Basis eines mangelhaften Standards zu modernisieren, führt zwangsläufig zu neuen Schwachstellen.“
Forderung nach Stilllegung und Energiewende
Das Anti-Atom-Netz Trier fordert die sofortige und endgültige Abschaltung von Cattenom und setzt sich für einen europaweiten Umstieg auf erneuerbare Energien ein. „Deutschland hat gezeigt, dass eine Energiewende möglich ist“, betont Pflüger. „Eine zukunftsfähige Energiepolitik muss auf Nachhaltigkeit setzen. Die geplante Laufzeitverlängerung von Cattenom ist ein schwerwiegender Fehler.“
Appell an die Politik: Aktives Handeln statt Schweigen
Bislang hätten weder die Stadt Trier noch Oberbürgermeister Wolfram Leibe auf die wiederholten Anfragen des Netzwerks reagiert. Pflüger fordert die Politik auf allen Ebenen auf, gegen die Laufzeitverlängerung einzuschreiten. „Die Politik muss jetzt handeln und darf nicht bis 2026 warten – dann könnte es für eine sichere Abschaltung bereits zu spät sein. Die Gefahr, die von Cattenom ausgeht, verlangt sofortiges Handeln und grenzüberschreitende Umweltprüfungen.“
Endspurt für die Entscheidung: „Cattenom darf nicht zur tickenden Zeitbombe werden“
Das Anti-Atom-Netz Trier appelliert eindringlich an die Politik, alle verfügbaren Maßnahmen auszuschöpfen, um den Weiterbetrieb von Cattenom zu verhindern. Pflüger schließt: „Cattenom ist eine tickende Zeitbombe. Es braucht jetzt ein klares politisches Bekenntnis und entschlossenes Handeln gegen die Verlängerung der Laufzeit dieses Hochrisikoreaktors.“