Nach den Veranstaltungen in den Jahren 2015 und 2020 befasst sich die Gruppe Lampadia zusammen mit der Ortsgemeinde Lampaden erneut intensiv mit der Erinnerung an lokale Ereignisse des Zweiten Weltkriegs. Die Gruppe organisiert am heutigen Freitag, 7. März, bis Donnerstag, 13. März, Austauschangebote mit einer Ausstellung sowie mehreren Vorträgen und Präsentationen unter dem Titel „80 Jahre Freiheit“.
Vor 80 Jahren kam der Krieg in den Hochwald Die amerikanischen Truppen rückten Ende Februar 1945 von der Saar kommend vor, besetzten die westlichen Ruwerdörfer und eroberten von dort aus Trier.
Wenige Tage später starteten deutsche Einheiten einen Gegenangriff, um die Nachschublinien der Amerikaner zu durchbrechen. Doch die Strategie der Deutschen war militärisch aussichtslos und menschlich katastrophal. Die Kämpfe bis zum 8. März forderten Hunderte tote Soldaten auf beiden Seiten.
Die Ausstellung wird am Freitag, 8. März, um 10 Uhr eröffnet. Am Nachmittag werden Zeitzeugen zu Gast sein, die das Kriegsgeschehen erlebt haben. Es besteht die Möglichkeit, sich in einem moderierten Rahmen mit ihnen auszutauschen. Dies bietet eine einmalige Gelegenheit, Menschen zu begegnen, die den furchtbaren Krieg miterlebt haben.
Am Freitagabend wird mit einer Videopräsentation der getöteten Menschen des Krieges gedacht, sowohl der Zivilisten als auch der gefallenen Soldaten der Gemeinde Lampaden. Die Namen auf dem Gefallenen-Denkmal vor der Kirche erhalten Gesichter, um die Sinnlosigkeit eines Krieges zu verdeutlichen.
Am Samstag wird ein geführter Dorfspaziergang angeboten. An einigen Stellen wird auf frühere Ereignisse im Nationalsozialismus und des Frühjahrs 1945 eingegangen, von denen heute keine Spuren mehr zu erkennen sind.
In der Pfarrkirche St. Quintin findet am Sonntag ein Friedenskonzert statt, in dessen Rahmen Zeitzeugenaussagen und Berichte aus den Jahren der Nazi-Diktatur mit musikalischen Stücken umrahmt werden. Am Sonntagabend wird der Film „Battle of Lampaden Ridge“ gezeigt, der die militärischen Kampfhandlungen zwischen deutschen und amerikanischen Einheiten in den Dörfern Schömerich, Lampaden und Obersehr in den Mittelpunkt stellt.
Von Freitag bis Sonntag ist das Gemeindehaus Lampaden zwischen 10 und 17 Uhr für Besucher geöffnet. Dort befindet sich eine multimediale Ausstellung, die Bilder, Videos und Dokumente aus der Zeit des Nationalsozialismus zeigt. Zudem dient das Gemeindehaus als Forum zum Austausch über das Thema „Wahrung des Friedens“. Ab 14 Uhr werden Kaffee und Kuchen angeboten.
Die Multimediapräsentationen in der darauffolgenden Woche teilen sich auf: Im ersten Teil wird der politische Wandel und die Ereignisse im Dorf zwischen 1933 und 1944 beleuchtet, während am zweiten Themenabend der Fokus auf den Geschehnissen des Jahres 1945 aus der Sicht der Zivilbevölkerung Lampadens, Obersehrs und der umliegenden Gemeinden liegt. Eingebettet in die Informationen sind multimediale Zeitzeugenberichte.
Der Verein Lampadia lädt die Menschen im Hochwald ein, nach Lampaden zu kommen und sich diesen bedrückenden Teil der Geschichte anzusehen und zu erspüren. Das Lampadia-Team dokumentiert seit vielen Jahren die Lampadener Geschichte mit Fotos und Video-Erzählungen.
Die Veranstalter weisen darauf hin, dass die Darstellung von Kriegshandlungen und die Präsentation von Waffen in der Ausstellung keinesfalls mit Begeisterung für Krieg oder der Nazizeit zu tun hat. Sie distanzieren sich ausdrücklich von Rechtsextremismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit jeglicher Art. Wer die Ausstellung besucht, werde feststellen, dass Krieg alles andere als begeisternd sei, heißt es in der Pressemitteilung.
Mehr unter www.lampadia.de.
Info
Das Programm im Überblick
Freitag, 7. März
10 bis 17 Uhr Ausstellung
15 Uhr Austausch mit Zeitzeugen
19 Uhr Videopräsentation „Die Gefallenen von Lampaden“
Samstag, 8. März
10 bis 17 Uhr Ausstellung
11 Dorfspaziergang Kriegsgeschehnisse
Sonntag, 9. März
10 bis 17 Uhr Ausstellung
14 Uhr Friedenskonzert in der Kirche St. Quintin
19 Uhr Filmvorführung „Battle of Lampaden Ridge“
Dienstag, 11. März
18.30 Uhr Multimediapräsentation „Lampaden 1933 bis 1944“
Donnerstag, 13. März
18.30 Uhr Multimediapräsentation „Lampaden 1945“