Mario Zender

Auf der Flucht vor der Polizei: Drei Jugendliche stürzen in Schacht und werden schwer verletzt

Neben der Bergwacht Ettringen, der Höhenretter der Berufsfeuerwehr Koblenz war auch die Feuerwehr Mendig im Einsatz.

Neben der Bergwacht Ettringen, der Höhenretter der Berufsfeuerwehr Koblenz war auch die Feuerwehr Mendig im Einsatz.

Bild: Feuerwehr Mendig

Mendig. Nach und nach werden immer mehr Einzelheiten eines großen Rettungseinsatzes am Sonntagabend, kurz nach 19 Uhr, bekannt. Zunächst meldete die Polizei Mayen einen umfangreichen Rettungseinsatz im Bereich "Auf Stürmerisch", an dem Feuerwehr und Bergwacht beteiligt waren. Hintergrund des Einsatzes war der Sturz von drei Jugendlichen in einen etwa zehn Meter tiefen Schacht. Die Personen konnten von der Bergwacht geborgen werden. Eine Person erlitt schwerste Verletzungen, die beiden weiteren Jugendlichen wurden ebenfalls schwer verletzt.
Heute bestätigt die Polizei Mayen, dass sich das Unglück offenbar während einer Flucht der Jugendlichen vor der Polizei ereignet hat. Gegen 19.00 Uhr beabsichtigte eine Streifenwagenbesatzung der Polizei Mayen, im Bereich Mendig ein Kleinkraftrad und ein Leichtkraftrad zu kontrollieren, die mit offensichtlich überhöhter Geschwindigkeit unterwegs waren. Auf die Anhaltesignale des Streifenwagens reagierten die Fahrer der Fahrzeuge laut Polizei nicht und versuchten, sich der Kontrolle zu entziehen.
Nach wenigen hundert Metern ließen die insgesamt drei Personen im Alter von 16 bis 19 Jahren die beiden Fahrzeuge an einem Waldrand im Bereich "Auf Stürmerisch" zurück und flüchteten zu Fuß in unbekannte Richtung. Eine erste Suche durch die Polizei blieb erfolglos. Dabei stellte sich heraus, dass eines der beiden Fahrzeuge im polizeilichen Fahndungssystem als gestohlen gemeldet war.
Etwa zehn Minuten später setzten die Jugendlichen laut Polizei selbst einen Notruf bei der Integrierten Leitstelle ab und teilten mit, dass alle drei in einen mehrere Meter tiefen Schacht gestürzt und verletzt seien. Die Örtlichkeit konnte daraufhin von Polizei und DRK lokalisiert werden.
In einem aufwendigen Einsatz von Feuerwehr, Rettungsdienst und Bergwacht wurden die Jugendlichen gerettet. Der Einsatz dauerte bis etwa 23.00 Uhr. Die drei Personen wurden teilweise mit Hubschraubern in verschiedene Krankenhäuser gebracht. Eine Person erlitt schwerste Kopfverletzungen, die beiden weiteren Jugendliche wurden schwer verletzt.
Mittlerweile steht fest, so die Polizei, dass der Schacht entgegen der ursprünglichen Meldung mehr als 20 Meter tief war. Nach Angaben der Feuerwehr Mendig soll der Schacht sogar etwa 28 Meter tief gewesen sein.
Zu den genauen Abläufen des Geschehens, den Verletzungen sowie zur Sicherung des Schachts konnte die Polizei bislang keine weiteren Angaben machen. Die diesbezüglichen Ermittlungen der Kriminal- und Polizeiinspektion Mayen dauern an.

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