Jutta Kruft

Sommerloch lässt die Arbeitslosigkeit leicht ansteigen

Die Agentur für Arbeit legt den Arbeitsmarktbericht für August vor. (Symbolfoto)

Die Agentur für Arbeit legt den Arbeitsmarktbericht für August vor. (Symbolfoto)

Bild: Agentur für Arbeit

Mayen-Koblenz.

Im August verzeichnen die Statistiker der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen in und um Koblenz gestiegene Arbeitslosenzahlen: 4.276 arbeitslose Menschen weist das aktuelle Zahlenwerk für die Stadt Koblenz aus, das sind 85 mehr als vier Wochen zuvor und 277 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt bei 6,7 Prozent. Vor vier Wochen lag sie um 0,2 Punkt und vor zwölf Monaten um 0,4 Punkte niedriger.

Ähnlich ist die Situation im Landkreis Mayen-Koblenz, wo aktuell 4.718 Arbeitslose gezählt werden, 71 mehr als im Juli und 256 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt mit 4,5 Prozent um 0,1 Punkt höher als im Juli und um 0,2 Punkte höher als vor einem Jahr.
Dem Arbeitsgeberservice der Agentur wurden aus Stadt und Landkreis in den vergangenen vier Wochen 488 zusätzliche offene Stellen gemeldet, 75 weniger als im Juli. Insgesamt gibt es bei der Arbeitsagentur damit aus der Region 3.479 Stellenangebote, das sind 38 weniger als vor einem Jahr. 
„Es ist durchaus üblich, dass die Arbeitslosigkeit vor allem unter jungen Leuten im Sommer kurzfristig ansteigt, wenn Ausbildungsverhältnisse enden und nicht gleich eine Anschlussbeschäftigung gefunden wird. Andere warten auf einen Studienplatz“, erklärt der stellvertretende Agenturleiter Thomas Becker. „Spätestens im Oktober, wenn das Semester startet, reguliert sich dieser Effekt üblicherweise wieder.“
Ob es dann, wie früher üblich, tatsächlich zu einem deutlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit kommen werde, wage er aber nicht vorherzusagen, erklärt Becker. „Seit Jahren ist der Arbeitsmarkt von weltweiten Krisen geprägt, die Konjunkturprognosen sind eher ungünstig. Daran gemessen zeigt der Arbeitsmarkt sich sogar erstaunlich robust. Die Unternehmen halten an ihren kostbaren Fachkräften fest, Entlassungen werden, wenn irgend möglich, vermieden. Allerdings gibt es eine große Zurückhaltung bei der Einstellung neuer Kräfte. Arbeitslosigkeit zu beenden ist eindeutig schwerer geworden.“
Anders beim Ausbildungsmarkt: Hier übersteigt das Angebot an offenen Stellen die Nachfrage von jungen Leuten seit Jahren deutlich. Kurz vor Beginn der meisten Ausbildungsverhältnisse in der kommenden Woche weist die Statistik für Stadt und Landkreis noch 535 offene Lehrstellen aus, denen 272 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber gegenüberstehen. Was leider nicht bedeute, dass die Hälfte der offenen Stellen kurzfristig besetzt werden könne, erklärt Thomas Becker. „Denn natürlich muss ein Ausbildungsplatz auch den Interessen und Talenten eines jungen Menschen entsprechen, um für sie oder ihn infrage zu kommen. Außerdem kann gerade bei Jugendlichen auch die Entfernung zwischen Betrieb und Heimatort ein Problem sein.
Trotzdem ist der stellvertretende Agenturleiter davon überzeugt, dass seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den nächsten Wochen noch viele Interessentinnen und Interessenten mit passenden Arbeitgebern zusammenbringen können. Denn vermittelt werde so lange, wie der Lehrstoff der Berufsschule aufgeholt werden könne.
Kontakt zur Berufsberatung: 0261 – 405 444 (Koblenz) oder 0261 – 950 333 (Mayen).


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