Der Arbeitsmarkt im November: Arbeitslosigkeit sinkt weiter
Die Zahl der Arbeitslosen ist im November in und um Koblenz erneut leicht gesunken. Sie liegt jetzt bei 3.950 in der Stadt, das sind 66 weniger als im Oktober. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind zwar 218 Personen mehr arbeitslos gemeldet, allerdings wird die Lücke kleiner. Die Arbeitslosenquote liegt bei 6,2 Prozent und ist damit seit Oktober um 0,1 Punkte gesunken. Vor zwölf Monaten lag sie um 0,3 Punkte niedriger bei 5,9 Prozent.
Im Landkreis Mayen-Koblenz waren im November 4.440 Menschen arbeitslos gemeldet, 56 weniger als im Oktober und 212 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,7 Prozent und ist damit im Monatsvergleich um 0,1 Punkte niedriger. Vor einem Jahr lag die Arbeitslosenquote bei 3,6 Prozent.
Dem Arbeitsgeberservice der Agentur wurden in den vergangenen vier Wochen 523 zusätzliche offene Stellen aus der Region gemeldet, 63 weniger als im Oktober. Während im Umland sogar 32 Stellen mehr gemeldet wurden als im vergangenen Monat, waren es im Stadtgebiet Koblenz 95 Stellen weniger. Insgesamt gibt es bei der Arbeitsagentur damit aus der Region 3.249 Stellenangebote, das sind 166 weniger als vor einem Jahr.
„Wir befinden uns in einer angespannten Situation. Auf der einen Seite ist die Wirtschaftslage schwierig. Auf der anderen Seite gehen die geburtenstarken Jahrgänge in den Ruhestand und zu wenige junge Leute rücken nach, wir haben einen Fachkräfteengpass“, so Frank Schmidt, Leiter der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen. Das sehe man auch daran, dass die Konjunktur zwar schwächele, aber die Arbeitslosenzahlen sich trotzdem kaum veränderten. „Auch wenn sich bundesweit die Nachrichten von Unternehmen, die Schwierigkeiten haben, überschlagen, ist die Veränderung im Vergleich zu Vormonat und Vorjahr in und um Koblenz glücklicherweise überschaubar.“
Die Entwicklung der gemeldeten Stellen verläuft in Kreis und Stadt gegensätzlich. Das ergebe sich aus der unterschiedlichen Struktur der Regionen. „Im Stadtgebiet sind viele Industrieunternehmen angesiedelt, die häufig von den aktuellen Krisen am stärksten betroffen sind.“ Betriebe versuchten zwar, ihr Personal zu halten, seien bei der Ausschreibung neuer Stellen jedoch zurückhaltend.
„Der Arbeitsmarkt befindet sich in einem Veränderungsprozess, der rasant voranschreitet. Digitalisierung, und Transformation führen dazu, dass sich Berufsbilder und sogar ganze Branchen wandeln“, erläutert Schmidt. Gerade im Hinblick auf demografische Entwicklungen sei es deshalb von hoher Bedeutung, trotz angespannter Lage in Qualifizierung zu investieren – sowohl für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer als auch für Unternehmen. Wenngleich Berufe wegfielen, werde die Arbeitskraft in anderen Bereichen benötigt. „Gut ausgebildete Fachkräfte sind nach wie vor der Motor unserer Wirtschaft. Nur ist es heute eben nicht mehr so, dass eine Ausbildung reicht – der schnelllebige Wandel bringt mit sich, dass lebenslanges Lernen eine Grundvoraussetzung ist, um am Arbeitsmarkt mithalten zu können“, erläutert Schmidt.
Um Unternehmerinnen und Unternehmer auf dem Weg in die Zukunft zu unterstützen, biete die Arbeitsagentur mit dem Arbeitgeberservice eine eigene Abteilung, die beratend zur Seite stehe, auch zu Qualifizierungsmöglichkeiten am Arbeitsplatz. „Die Kolleginnen und Kollegen können nicht nur einen Überblick über Veränderungen geben, sondern auch gemeinsam mit den Betrieben schauen, welche Strategien zur individuellen Situation vor Ort am besten passen.“