Arbeitslosigkeit steigt saisonbedingt an
Mayen-Koblenz. Wie erwartet ist die Zahl der arbeitslosen Menschen in und um Koblenz zum Jahresende leicht angestiegen: So zählten die Statistiker in Koblenz im Dezember 4.064 Frauen und Männer ohne Beschäftigung. Das sind 114 mehr als im November und 225 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt zurzeit bei 6,3 Prozent und damit um 0,1 Punkte über dem Vormonatswert und um 0,2 Punkte über jenem von Dezember 2023.
Im Landkreis Mayen-Koblenz wurden zum Jahresende 4.586 Arbeitslose gezählt – 146 mehr als vier Wochen zuvor und 151 mehr als im Dezember 2023. Die Arbeitslosenquote steigt um 0,1 Punkte auf 3,8 Prozent und ist damit unverändert zum Vorjahr.
Dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen wurden im Dezember 232 neue Stellen aus dem Landkreis und 287 aus der Stadt gemeldet. Derzeit liegen der Agentur 1.568 Stellenangebote aus Koblenz und 1.664 aus dem MYK-Kreis vor.
„Dass die Arbeitslosigkeit im Dezember zunimmt, ist nicht ungewöhnlich“, erläutert Frank Schmidt, Leiter der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen. „Zum Jahresende schließen viele Betriebe gerade in den Bereichen Gastronomie und Tourismus die Saison ab.“ Traditionell sei die Zahl der Arbeitslosen im Winter höher als im Frühjahr oder Sommer.
Zusätzlich entscheide die Witterung über den weiteren Verlauf der Arbeitslosenzahlen: In kalten Wintermonaten meldeten sich mehr Menschen arbeitslos, als in milden. „Wenn die Temperaturen moderat sind, kann die Arbeit im Baugewerbe weitergehen, bei Frost und Schnee ist das in vielen Bereichen nicht möglich.“ Handele es sich nur um wenige Tage, könnten diese meist durch Überstunden ausgeglichen werden, sodass keine Entlassungen notwendig seien. Bleibt es aber über einen längeren Zeitraum kalt, könnten in den kommenden Monaten witterungsbedingt auch in der Region Koblenz vorübergehend mehr Personen ihren Arbeitsplatz verlieren, so Schmidt. „In der Regel entspannt sich der Arbeitsmarkt zum Frühjahr wieder, wenn die Temperaturen milder werden und die Hotels und Gaststätten ihren Betrieb aufnehmen.“
Allerdings bewege sich die Arbeitslosenquote schon seit geraumer Zeit auf höherem Ni-veau als in den Vorjahren. „Die wirtschaftliche Lage ist nach wie vor angespannt, das mer-ken wir auch in unserer Region.“ So waren 2024 im Durchschnitt 4.175 Koblenzerinnen und Koblenzer arbeitslos gemeldet. 2023 waren es 3.853. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote lag 2024 bei 6,5 Prozent und damit um 0,4 Punkte höher als im Jahr zuvor. Im Landkreis Mayen-Koblenz waren im abgelaufenen Jahr durchschnittlich 4.654 Menschen arbeitslos gemeldet. 2023 waren es noch 4.318. Die Arbeitslosenquote lag 2024 im Schnitt bei 3,9 und im Jahr zuvor bei 3,7 Prozent.
Entsprechend der Entwicklungen der Arbeitslosenzahlen gingen im Jahresdurchschnitt auch die gemeldeten Stellen zurück. So lag die durchschnittliche Zahl in Koblenz 2024 bei 1.676 und damit um 123 niedriger als 2023. Im Kreis Mayen-Koblenz wurden mit 1.679 Stellen im Durchschnitt 110 weniger gemeldet als noch im Vorjahr.
„Die vergangenen Jahre haben uns vor große Herausforderungen gestellt, wirtschaftlich, aber auch gesellschaftlich. Es ist kaum möglich, eine sichere Prognose abzugeben, wie sich der Arbeitsmarkt 2025 entwickeln wird“, erläutert Schmidt. Sicher sei aber, dass die Arbeitsagentur ihren Beratungsauftrag auch in Krisenzeiten ernst nehme: „Wir sind dazu da, Menschen und Unternehmen mit ihren individuellen Voraussetzungen auf den Arbeitsmarkt der Zukunft vorzubereiten. Unsere Tür steht für alle offen, die Fragen haben oder sich Sorgen um ihre berufliche Zukunft machen.“