Michael Nielen

Stolpersteine in Gemünd werden ersetzt

Gemünd. Elf Stolpersteine, die bei der Flutkatastrophe beschädigt wurden, werden im Rahmen des Gedenkens an die Pogromnacht ersetzt.
Auch beim diesjährigen Gedenkweg werden wieder Rosen an den Stolpersteinen niedergelegt und Kerzen aufgestellt.

Auch beim diesjährigen Gedenkweg werden wieder Rosen an den Stolpersteinen niedergelegt und Kerzen aufgestellt.

Bild: Stadt Schleiden

Stolpersteine als Mahnmal gegen das Vergessen sind ein europaweites Projekt des Künstlers Gunter Demnig. Nachdem im letzten Jahr der Gedenkweg zum Jahrestag der Reichspogromnacht am 9. November entlang der Stolpersteine in Gemünd an mancher flutzerstörten Verlegestelle vorbeiführte, werden die elf betroffenen Steine nun durch neue Steine ersetzt.

 Der Austausch der beschädigten Stolpersteine wird von einem Rahmenprogramm begleitet. Treffpunkt ist am Sonntag, 10. November, um 14 Uhr am ehemaligen Standort der Synagoge in der Straße „Am Kreuzberg“. Dort, am Ausgangspunkt der Geschehnisse der Pogromnacht 1938 in Gemünd, wird ein neues Hinweisschild der Stadt Schleiden aufgestellt. Mit dem Schild, das Bürgermeister Ingo Pfennings enthüllen wird, werden die Formulierungen auf der bestehenden Gedenktafel für die Opfer des Nationalsozialismus eingeordnet und korrigiert.  

Bei einem gemeinsamen Fußweg wird im Anschluss unter anderem die Dreiborner Straße begangen, wo an vier Verlegestellen acht der beschädigten Stolpersteine im Zuge eines Rahmenprogramms durch den städtischen Bauhof ersetzt werden. Den Abschluss bildet eine Gedenkveranstaltung im Gemeindebüro der Evangelischen Trinitatis-Kirchengemeinde Schleidener Tal in der Dreiborner Straße.

Die Veranstaltung wird musikalisch begleitet von der Sopranistin Siglinde Schneider, welche drei jiddische Lieder von Viktor Ullmann mit Klavierbegleitung singen wird, und dem Streichensemble der Musikschule Schleiden unter Leitung von Astrid Erdmann Holder, welches ebenso jüdische Melodien spielen wird. 

Finanziert werden die Steine durch die Stiftung SPUREN GUNTER DEMNIG und durch Spenden, die Schüler des Johannes-Sturmius-Gymnasiums durch den Verkauf eines Comics beim Sommerfest gesammelt haben. Auch dieses Jahr haben die Schüler der sozial-genial Stolperstein-AG unter Leitung von Angelika Schmitz und Heike Schumacher den Gedenkweg und die Verlegung vorbereitet. Sie werden Texte und Hintergrundinformationen zu den Stolpersteinen präsentieren.  

„Toll, dass die wir die Enthüllung des Hinweisschildes sowie die Wiederverlegung der Stolpersteine in einem solch würdigen Rahmen begehen können. Herzlichen Dank an die vielen Akteure, die sich so intensiv in die Organisation und Durchführung der Veranstaltung einbringen!“, freut sich Bürgermeister Ingo Pfennings.


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