Frederik Scholl

Zu viel Bioabfall in den Restmülltonnen

Kreis Euskirchen. Die Abfallwirtschaft des Kreises Euskirchen hat eine Informationskampagne zur richtigen Entsorgung von Biomüll gestartet.
Bei einer vom Kreis Euskirchen beauftragten Restmüllanalyse wurden große Mengen an Bioabfällen im Restmüll festgestellt – darunter sowohl verzehrbare als auch verdorbene Lebensmittelabfälle.

Bei einer vom Kreis Euskirchen beauftragten Restmüllanalyse wurden große Mengen an Bioabfällen im Restmüll festgestellt – darunter sowohl verzehrbare als auch verdorbene Lebensmittelabfälle.

Bild: Kreis Euskirchen, Karen Beuke

In Deutschland sind Restmülltonnen nach der bundesweiten Hausmüllanalyse des Umweltbundesamtes zu 39 Prozent mit Bioabfall gefüllt. Im Kreis Euskirchen zeigt sich mit 36 Prozent ein ähnliches Bild. So gehen wertvolle Ressourcen verloren. Nur der Bioabfall, der in der Biotonne landet, kann auch im Kompostwerk zu Kompost verarbeitet werden. Um das Bewusstsein für die korrekte Trennung von Bioabfällen zu stärken, startet der Kreis Euskirchen im Januar 2025 eine Informationskampagne.

Garten- und Küchenabfälle, Essensreste und unverpackte Lebensmittel – all diese Abfälle gehören in die Biotonne. Trotzdem landen jährlich etwa 5,2 Mio. Tonnen Bioabfälle deutschlandweit in der Restmülltonne. Das bedeutet, dass die Hälfte aller Essensreste in der falschen Tonne landet. Das ist Verschwendung wertvoller Ressourcen. »Wir wollen gemeinsam mit der Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger im Kreisgebiet den Anteil von Bioabfall in der Restmülltonne verringern. Deshalb starten wir erneut mit einem umfassenden Informationspaket«, erklärt Karen Beuke, Abfallberaterin des Kreises Euskirchen und fügt hinzu, »Lebensmittel sollten ohnehin nur in Mengen gekauft werden, die tatsächlich verzehrt werden können. Die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung sollte stets Priorität haben.«

Bioabfall ist Lieferant für Dünger

Die Abfallwirtschaft des Kreises nimmt ihren Auftrag als kommunaler Entsorger ernst und möchte die Bioabfälle aus der Restmülltonne in die Biotonne lenken: »Umweltschutz fängt zu Hause an. Wer seine verdorbenen Lebensmittelreste, auch die gekochten, in der Biotonne entsorgt, leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Landet der Bioabfall in der Restmülltonne, kann er nicht optimal verwertet werden. Lediglich Fleisch, Wurst und Fisch dürfen aus hygienischen Gründen nicht in die Biotonne, sie müssen über den Restabfall entsorgt werden«, so Norbert Lenzen Leiter des Kompostwerkes in Mechernich.

Denn der Inhalt der Biotonnen im Kreis Euskirchen wird in der Kompostierungsanlage im Abfallwirtschaftszentrum in Mechernich zu Kompost weiterverarbeitet. Der Kompost hilft als hochwertiger Dünger in der Landwirtschaft, im Landschaftsbau und in privaten Gärten, indem er den Boden verbessert, wertvolle Nährstoffe liefert und die Bodenstruktur fördert. Das funktioniert jedoch nur, wenn der Bioabfall in der Biotonne landet.

Nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch ist die richtige Erfassung des Bioabfalls von Vorteil, so Beuke: »Bei konsequenter Trennung der Bioabfälle vom Restabfall reduziert sich die Restabfallmenge. Das senkt die Kosten.« Unter dem Motto »Bio zu Bio« bündeln mehr als 90 Abfallwirtschaftsbetriebe – darunter auch der Kreis Euskirchen und seine Kommunen – mit Unterstützung von wirfuerbio e.V. ihre Kräfte und starteten Ende 2024 eine Informationskampagne für mehr Bioabfall in der Biotonne. Die Botschaft wird über Plakate, Radiospots, Videos, Social Media und Kinowerbung gezielt verbreitet. Weiterhin gilt auch: Kein Plastik – auch kein »kompostierbares« Bioplastik- in die Biotonne!

Alle weiteren Informationen unter www.wirfuerbio.de/bio-zu-bio.

Bei Fragen steht die Abfallberatung des Kreises Euskirchen gerne per E-Mail unter abfallberatung@kreis-euskirchen.de oder telefonisch unter 02251-15-530 zur Verfügung.


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