»Wer macht denn sowas?«
Marmagen. Kinderfiguren, die in Marmagen die Verkehrsteilnehmer sensibilisieren sollen, auf die gefahrene Geschwindigkeit zu achten, wurden zum dritten Mal mutwillig zerstört.
»150 ist die Ausnahme, 100 kommt häufiger vor.« Die Zahlen, die Hermann Klöser nennt, spiegeln die Geschwindigkeiten wider, mit denen auf der L 205 sowohl in die geschlossene Ortschaft Marmagen als auch aus dem Ort hinaus gerast wird. Einer der Leidtragenden dieser gefahrenen Geschwindigkeiten ist Hermann Klöser und seine Familie.
Sein Haus ist das erste, das hinter dem Ortsschild »Marmagen« folgt. Dort betreibt er auch seit rund 30 Jahren seine Praxis für Physiotherapie, die unter anderem von älteren Menschen besucht wird. Nicht nur seine Patienten sieht Klöser durch die hohen Geschwindigkeiten von Pkw und Lkw gefährdet.
Wenige Meter hinter seinem Haus folgt nämlich die Grundschule Marmagen sowie die Einmündung Richtung Sportplatz Marmagen. »Dort sind immer sehr viele Kinder unterwegs«, weiß Hermann Klöser. Seit Jahren versucht er, bei den Behörden wirksame Maßnahmen zu erreichen, die den Verkehr wirksam bändigen - bislang vergeblich. Der Fahrbahnteiler, der einige Meter hinter dem Ortsschild installiert wurde, schafft seiner Erkenntnis nach jedenfalls keine Abhilfe. »Da kann man geradeaus durchfahren, ohne abbremsen zu müssen.« Diesen Umstand machten sich auch Verkehrsteilnehmer zunutze, die aus dem Ort Richtung Nettersheim hinausfahren - sie wechseln bei fehlendem Gegenverkehr einfach mal die Straßenseite.
Hermann Klöser wurde selbst aktiv. Am Sportplatz und an der Nettersheimer Straße stellte er Kinderfiguren auf, um die Fahrer zu sensibilisieren und zu bewegen, auch aus Lärmschutzgründen auf die Bremse zu treten. Außerdem schaffte er auf eigene Kosten eine Messanlage an, die den Verkehrsteilnehmern die gefahrene Geschwindigkeit anzeigt und aufzeichnet. Statt Einsicht erlebt er aber bereits zum dritten Mal Vandalismus: Die Kinderfiguren wurden einfach mutwillig umgeknickt. »Wer macht denn sowas«, schüttelt Hermann Klöser den Kopf. Er würde sich wünschen, dass der Kreis Euskirchen seine mobile Messanlage vor Ort zum Einsatz bringt, gesehen habe er sie bislang allerdings noch nicht ...