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Wacholder wurde ausgelichtet
»Die Hänge rund um Alendorf gehören zu den bedeutendsten Vorkommen an Wacholderbeständen im ganzen Land«, erklärt dazu Prof. Dr. Wolfgang Schumacher. Aber jetzt wurde ausgerechnet der Wacholder im Rahmen einer großen Pflegemaßnahme sehr stark mit der Säge ausgedünnt. Den Grund für diese Aktion nannte Daniel Boos, der das Projekt im Auftrag des Kreises leitete: »So haben wir auf die Gefahr einer zu großen Verbuschung reagiert.«
Wacholder steht auf Kalkmagerrasen
Der Wacholder steht auf den drei Hängen nämlich auf einem Kalkmagerrasen, der neben den Büschen auch einer Vielzahl von seltenen Pflanzen und Tieren eine Heimat bietet. »Die Hänge«, erläutert Prof. Dr. Wolfang Schumacher weiter, »werden von Schafen beweidet, die in der Regel unerwünschte Pflanzen kurz halten.« Allerdings verschmähen die Vierbeiner den stacheligen Wacholder, der als »Weide-Unkraut« gilt.Nicht mehr zum Räuchern gebraucht
Da auch die Bevölkerung den Wacholder nicht mehr in dem Maße zum Räuchern oder als Dekoration zu Festtagen wie früher nutzt, führten beide Komponenten dazu, dass der Bewuchs auf den Wacholderhängen schlicht zu dicht wurde. »Die Schafe kommen einfach nicht mehr durch«, schmunzelt Prof. Dr. Schumacher. Der dichte Bewuchs unterdrückt nach Auskunft von Förster Rolf Heller nicht nur die seltenen Pflanzen, er macht den Wacholder auch anfällig für Pilzbefall und lässt unerwünschten Bewuchs wie Zitterpappeln, Schlehen, Haselnuss oder Kiefer hochkommen.Kein einfaches Unterfangen in Alendorf
Eine erste Durchforstung erfolgte auf rund 8,2 Hektar auf dem Kalvarien- und Hämmersberg. Kein einfaches Unterfangen, so Daniel Boos, denn die Fachkräfte einer Firma aus Monschau hatten nicht nur mit den steilen Hanglagen zu kämpfen, sondern auch mit der Witterung. Die große Menge an entnommenen Büschen wurde übrigens am Ende zu Hackschnitzeln verarbeitet. Im kommenden Herbst und Winter sollen die Arbeiten am Kalvarien- und Eierberg fortgesetzt werden. Rund 73.000 Euro wurden bislang in die Pflegemaßnahmen gesteckt. »Das Geld«, erläutert Achim Blindert, Abteilungsleiter Umwelt und Planung bei der Kreisverwaltung, stammt dabei aus den Entschädigungszahlungen, die etwa bei der Errichtung von Windkraftanlagen von den Betreibern für den Eingriff in die Natur zu zahlen sind.Meistgelesen
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