Michael Nielen

Vollbelegung im Kreistierheim

Mechernich. Das neue Hundehaus im Kreistierheim Mechernich ist seit einiger Zeit im Betrieb - und voll.

»Unsere Kapazitäten sind fast ausgereizt, wir können nur noch wenige Tiere aufnehmen«, so Rainer Bauer, Vorsitzender des Tierschutzvereins Mechernich.

Die Zeiten für die Tierschützer sind momentan alles andere als einfach. »Wir haben in letzter Zeit sehr viele Hunde aufnehmen müssen, die beschlagnahmt wurden«, verrät Rainer Bauer. Das führte dazu, dass das Tierheim kurz vor Weihnachten nahezu vollbelegt war - und an diesem Umstand hat sich in der Zwischenzeit wenig geändert.

Lange Verweildauer

»Man weiß in solchen Fällen nie ganz genau, wie lange die Tiere bei uns bleiben müssen, wann und ob sie überhaupt zur Vermittlung freigegeben werden«, nannte Rainer Bauer als Beispiel den Fall eines Border Collies, um den sein Besitzer derzeit vor Gericht kämpft. Er möchte den Hund gerne zurückhaben. Solche Gerichtsverfahren können dauern und entsprechend lange bleibt der Hund im Heim.

Hinzu kommt, dass es sich bei vielen der beschlagnahmten Tiere um sogenannte Listenhunde handelt. »Ein großer Teil von ihnen ist allerdings sehr verträglich«, so Bauer. Bei der Vermittlung solcher Hunde kommt auf die Besitzer in NRW eine teilweise sehr hohe Hundesteuer zu - die es in anderen Bundesländern wie etwa Schleswig-Holstein nicht gibt.

Ein weiterer Faktor, welcher dem Tierheim immer mehr Insassen beschert, sind die gestiegenen Tierarzt-, aber auch Stromkosten. »Vor allen Dingen bei den Katzen haben wir sehr viele Tiere, die tierärztlich behandelt werden müssen. Einige Besitzer konnten sich die finanzielle Belastung nicht mehr leisten.« Im Tierheim bleiben sie dann lange sitzen, da sich kaum einer für ein krankes Tier entscheidet.

Aufgrund der hohen Stromkosten werden auch immer mehr Terrarien abgeschafft, Bartagame und Co. finden sich dann im Tierheim wieder. »Für Schildkröten, Kaninchen, Meerschweinchen und andere Kleintiere haben wir kaum Platz«, klagt Bauer und er beschloss, Abhilfe zu schaffen.

Erweiterung

Hinter dem Katzenhaus Luise wurde eine Fläche geschaffen, auf der bis zu sechs Container aufgestellt werden können. »Drei Container haben wir bereits bestellt«, so Bauer weiter. Sie werden je nach Bedarf belegt, »denn ich will kein Tier, das Hilfe braucht, abweisen.« Rainer Bauer: »Den hohen finanziellen Aufwand für die neuen Conatiner können wir nur tragen, weil uns die Eifeler Bevölkerung und die Geschäftswelt schon seit Jahren immer wieder großzügig mit Spenden unterstützt. Ohne diese Spenden könnten wir die Arbeit in der jetzigen Form gar nicht leisten.«

Wie man unterstützen kann, das erfährt man hier: www.tsv-mechernich.de


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