Viele Hände schaffen Mehrgenerationenplatz
»Einmal standen wir bis zu den Knien im Matsch – es regnete in Strömen«, berichtet Michael Schäfer und lacht bei der Erinnerung.
Der Sötenicher koordinierte gemeinsam mit Marcel Höger Florian Marx und Thomas Müller rund anderthalb Jahre lang die Entstehung des neuen Mehrgenerationenplatzes mit modernem Kinderspielplatz, Sitzecke, Pavillon und Boulebahn auf dem Sötenicher Dorfplatz – und das ehrenamtlich. Unterstützt wurden sie neben dem Bauhof der Gemeinde Kall von zahlreichen Freiwilligen, dem Eifelverein und auch Unternehmen aus dem Dorf, die regelmäßig mit anpackten. Rund 1000 ehrenamtliche Arbeitsstunden kamen so zusammen.
»Bis zur Flut stand hier das Bürgerhaus«, erinnert Ortsvorsteher Thomas Müller. Der Dorftreffpunkt war im Juli 2021 komplett zerstört worden. Allerdings, so wissen die Älteren zu berichten: »Vor dem Bürgerhaus existierte hier schon einmmal ein Spielplatz.«
»Das ist wohl einzigartig in der Gemeinde Kall«, so Thomas Müller bei der Einweihungsfeier, zu der neben den Ehrenamtlichen und zahlreichen kleinen wie großen Sötenicher auch der Kaller Bürgermeister Hermann-Josef Esser gekommen war.
»Es ist toll, was das Ehrenamt hier Hand in Hand mit den Firmen auf die Beine gestellt hat«, zeigte auch er sich beeindruckt und begrüßte ganz besonders die anwesenden Kinder. Nur mit diesem Engagement, ergänzt der Ortsvorsteher, habe der Mehrgenerationenplatz so schnell realisiert werden können.
In der Anfangsphase konnte das Team der Freiwilligen insbesondere auf das Fachwissen von Marcel Höger zurückgreifen, der bei der Stadt Euskirchen für die Spielplatzplanung zuständig ist. Den direkten Draht zum zuständigen Mitarbeiter Stefan Etten in der Gemeindeverwaltung sicherte Florian Marx, der stellvertretender Leiter des Kaller Bauhofs ist.
Kinder im Vorfeld beteiligt
Sogar eine Kinderbeteiligung hat im Vorfeld stattgefunden, berichtet Marcel Höger: »Susanne Gobien und Thomas Müller haben in der Sötenicher Teestube einen Workshop mit Kindern veranstaltet.« Ganz besonders wichtig war den kleinen Spielexperten ein Karussell, ebenso das Klettergerüst, die Wippe und das U3-Spielgerät. »Das Spielgerät im Wert von 8.500 Euro hat uns die Firma Westfalia Spielgeräte gesponsert«, berichtet Florian Marx. Alle Spielgeräte bestehen aus nachhaltigen Recycling-Kunststoffmaterialien.
Großartige Unterstützung erfuhr das Projekt auch vom Verein »GOFUS«, dessen Schirmherr Wolfgang Bosbach ist. Vorstand Friedhelm Bröker erklärt: »Mit dem Projekt ‚PLATZ DA!‘ unterstützen wir seit 24 Jahren den Bau und die Sanierung von Bolz- und Spielplätzen.« Mehrere Millionen Euro sind dabei aus einem Sonderbudget auch gezielt in flutbetroffene Kommunen geflossen.
»Neben dem Spielplatz hier unterstützen wir in Kall auch die Realisierung der Sportfläche Im Auel«, berichtet Friedhelm Bröker. Um auch nach der Eröffnung weiter Unterstützung zu bieten, haben Ex Fußballprofi Timo Röttger von GOFUS und André Barth von DuoTherm Veka aus Zingsheim die Patenschaft für den Sötenicher Spielplatz übernommen.
Nach dem offiziellen Part genossen die Sötenicher »ihren« Platz – die Kleinen auf dem Spielplatz und die Großen bei einem Getränk oder einer Partie auf der neuen Boulebahn. Neben der Bahn informiert eine Karte, die der Eifelverein zur Verfügung gestellt hat, über die Sötenicher Wanderwege.
Ortsvorsteher Thomas Müller freut sich, dass der Platz so gut angenommen wird: »Neben Eltern und Kindern aus dem Dorf wird er auch regelmäßig von den zwei Kindergärten besucht, auch Wanderer und Radfahrer machen gerne Rast hier.«
Um die Pflege des neuen Mehrgenerationenplatzes wollen sich die Sötenicher selbst kümmern und haben dazu mit der Gemeindeverwaltung einen Pflegevertrag abgeschlossen. Was die weitere Zukunft des Dorfplatzes betrifft - ausruhen möchte man sich da nicht. »Er soll kontinuierlich weiterentwickelt werden«, sagt Michael Schäfer.