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Update: "Eine Katastrophe für die gesamte Branche"

Der Wochenspiegel hat mit hiesigen Reisebüros über die Pleite des britischen Reisekonzerns Thomas Cook gesprochen. Update: Am Mittwoch, 25. September hat auch die deutsche Tochtergesellschaft von Thomas Cook Insolvenzantrag gestellt.
Auch Condor gehört zum Reisekonzern Thomas Cook. Die Flüge finden jedoch planmäßig statt  (Stand bei Redaktionsschluss). Foto: pixabay

Auch Condor gehört zum Reisekonzern Thomas Cook. Die Flüge finden jedoch planmäßig statt (Stand bei Redaktionsschluss). Foto: pixabay

Es sollen die schönsten Wochen des Jahres werden, aber für manchen Urlauber werden sie im Moment zur Zitterpartie, denn eine Meldung hat die Reisebranche erschüttert: der britische Zweig des Reisekonzerns Thomas Cook hat Insolvenz angemeldet. Zu dem Reiseanbieter gehören unter anderem auch Neckermann Reisen und Condor. Die Insolvenz könnte deshalb auch für 10.000 deutsche Urlauber Konsequenzen haben. Zum Wochenbeginn standen in den Reisebüros im Kreis Euskirchen die Telefone nicht still. »Wir alle sind schockiert. Damit konnte niemand rechnen«, sagt Marion Schneider vom TUI-Reisebüro in Euskirchen. »Reisen mit Reiseantritt bis einschließlich 26. September können nicht angetreten werden«, bestätigt die Büroleiterin die Bekanntmachung des Reisekonzerns. »Natürlich werden wir unsere Kunden auf dem Laufenden halten«, sagt Schneider.

"Zur Untätigkeit verdammt"

Auch Daniela Flegel vom Reisbüro Kölnstraße 24 in Zülpich fühlt sich zur Untätigkeit verdammt. »Wo ich verbindliche Aussagen treffen kann, informiere ich die Kunden natürlich. Aber mehr als das, was der Konzern derzeit im Netz bekannt gibt, wissen wir auch nicht. Wir hoffen selbstverständlich, dass eine positive Lösung für die deutschen Tochtergesellschaften von Thomas Cook gefunden wird. Das wäre für alle das Beste«, sagt Flegel. Derzeit seinen die Deutschen Töchter des britischen Konzerns »gezwungen, auf Notgeschäftsführung umzustellen«, heißt es auf www.thomascook.de (Stand bei Redaktionsschluss am Dienstag, 24. September). »Die Pleite ist eine Katastrophe für die gesamte Branche", sagt Markus Birkenheuer, Inhaber des Reisebüros Birkenheuer in Euskirchen. "Bei uns laufen ebenfalls die Telefone heiß. Aber das zeigt auch, dass wir für unsere Kunden erreichbar sind, im Gegensatz zu mancher Hotline eines Internet-Anbieters«, sagt Birkenheuer. Pauschaltouristen könnten derzeit froh sein, sagt der Reiseexperte, denn durch den Sicherungsschein hätten diese ein Recht auf Kostenerstattung. Schlimm findet Birkenheuer jedoch, dass einige Hoteliers die Kunden aus den Zimmern werfen. »So geht man nicht mit Kunden um, auch nicht in Krisenzeiten«, sagt Birkenheuer.


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