Michael Nielen

»Szenen aus dem Flutgebiet«

Gemünd. Ausstellung im KunstForumEifel mit Bildern von F.A. Heinen und anderen Fotografen.

Eva-Maria Hermanns (v.li.), Marcel Wolter, Kerstin Wielspütz und F.A. Heinen vor den großformatigen Bildern, die "Szenen einer Flut" zeigen.

Eva-Maria Hermanns (v.li.), Marcel Wolter, Kerstin Wielspütz und F.A. Heinen vor den großformatigen Bildern, die "Szenen einer Flut" zeigen.

Bild: Michael Nielen

Die verheerende Flut vom 14./15. Juli 2021 hinterließ in den Tallagen der Stadt Schleiden eine Trümmerlandschaft. Zwischen Oberhausen und Gemünd rissen die Wassermassen eine Spur der Verwüstung. Neun Menschen kamen bei der Katastrophe zu Tode, zahllose weitere verloren ihr gesamtes Hab und Gut, Lebensentwürfe wurden binnen Stunden vernichtet.

Zweieinhalb Jahre danach stehen immer noch viele Immobilien leer und werden Häuser abgerissen. Zahlreiche Fotografen haben die Folgen der Katastrophe dokumentiert.

Eine Auswahl von insgesamt 43 großformatigen Bildern des Journalisten Franz-Albert Heinen und weiterer Fotografen zeigt die Bürgerstiftung Schleiden vom 18. Februar bis 17. März 2024 im wiederhergestellten KunstForumEifel. Die Eröffnung der Ausstellung findet am Sonntag, 18. Februar, ab 15 Uhr statt. Der Eintritt ist danach während der Öffnungszeiten des KunstForums frei.

Viele Bilder entstanden am Morgen des 15. Juli 2021, der »Stunde Null«, als in den Tälern von Urft und Olef nichts mehr so war wie vorher. Man sieht das noch chaotische, unaufgeräumte Bild der ersten Stunden und Tage nach der Katastrophe.

Weitere Fotos dokumentieren den Neubeginn inmitten der Trümmerlandschaft, der geprägt war von einer Welle der Hilfsbereitschaft, die weit über die Region hinaus reichte.

Auch zeigt die Ausstellung Bilder von ersten Aufräumarbeiten, als die Müllberge aus den Vorgärten zu den großen Sammelplätzen abgefahren wurden. »Das war der Abfall, der einige Tage vorher noch unser Zuhause gewesen war.«

Abgerundet wird die Bildauswahl mit Aufnahmen der Anfänge des Wiederaufbaus und seiner ersten Erfolge, wie des Neubaus der zerstörten Olefbrücke in Oberhausen.

Die Ausstellung erhebt nicht den Anspruch, die Geschichte der Flut zu dokumentieren. Sie zeigt einzelne Facetten, die in der Erinnerung bleiben, wie DLRG-Helfer auf dem Weg zur Menschenrettung, die Trauer um die Todesopfer, so an der Urftbrücke am Bahnhof in Gemünd, die Fahrzeugschlange vor der Müllsammelstelle, aber auch ein vermutlich bei vielen bereits in Vergessenheit geratenes, aber damals ausgesprochen wichtiges Detail: In kürzester Zeit wurden 100 mobile WC-Häuschen »zum allgemeinen Gebrauch« im Stadtgebiet aufgestellt.

Die Öffnungszeiten der Ausstellung sind: Freitag, Samstag und Sonntag jeweils von 13 bis 18 Uhr.

https://kunstforumeifel-gemuend.de/

 


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