Michael Nielen

Schrittweise wurde »Seefe Pitter« 100 Jahre alt

Iversheim. »Schritt für Schritt« - das ist eine wichtige Firmenphilosophie, die beim Iversheimer Unternehmen Peter Greven GmbH & Co. KG bis heute gepflegt wird.
Geschäftsführer Peter Greven erläutert, was sich hinter dieser Maxime verbirgt: »Wir machen nie alles ganz neu, sondern sind immer darum bemüht, uns weiterzuentwickeln und auf die Gegebenheiten des Marktes zu reagieren. Das erfordert eine schrittweise Fortentwicklung in allen Bereichen - vom technischen Leistungsstand bis zur Unternehmensausrichtung.« Und das bedinge eine realistische Einschätzung der eigenen Möglichkeiten und die Offenheit, neue Marktchancen zu nutzen.

Es ist eine erfolgreiche Firmenphilosophie, denn »Seefe Pitter« feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Peter Greven schmunzelt: »Den Namen hört man heute nicht mehr so oft wie früher, aber er ist in der Eifel immer noch ein Begriff.« Er geht zurück auf den Großvater Peter Greven, der das Unternehmen 1923 als Seifen- und Glyzerinfabrik in Iversheim gründete, wo heute noch der Stammsitz ist.

Er stammte eigentlich aus Stolberg und hatte es vom Seifensieder zum Betriebsleiter bei Mäurer & Wirtz gebracht, deren Waschmittel »Dalli« sehr bekannt war. Doch Peter Greven reizte die Selbstständigkeit und auf der Suche nach einem Grundstück wurde er schließlich in der Eifel fündig - direkt an der Erft gelegen.

Aus diesen Anfängen heraus entwickelte sich ein Unternehmen, das heute mit Standorten in Deutschland, den Niederlanden, Malaysia und den USA ein »Global Player« ist. Derzeit sind in der Peter Greven Gruppe rund 450 Menschen beschäftigt, von denen 250 am Stammsitz in Iversheim ihrer Arbeit nachgehen. Der Jahresumsatz lag im vergangenen Jahr bei rund 250 Millionen Euro.

Die zweite Generation im Familienunternehmen, die Brüder Heinz und Günther Greven, leiteten die Firma als Doppelspitze - der eine als Techniker, der andere als Kaufmann. Dabei habe es zwar hin und wieder Konflikte gegeben, die aber immer konstruktiv zum Wohl des Unternehmens gelöst wurden. Peter Greven: »Bis in die 90er Jahre hinein gab es damals ein sehr starkes Wachstum«.

Nicht nur die Mutter von Peter Greven, sondern auch die Bevölkerung von Iversheim konnte dieses Wachstum schnuppern. »Was den Geruch angeht, waren wir im Ort sehr präsent«, erinnert sich der heutige Geschäftsführer daran, früher beim Fußballspiel auf dem Sportplatz oft genug gehänselt worden zu sein. Dieser Geruch sei in den letzten Jahrzehnten aber stark zurückgegangen. In die zweite Generation fiel auch eine wichtige Neuausrichtung - weg von der Stückseife, hin zur Metallseife. »Von den 300 Herstellern von Stückseife gibt es heute keinen mehr«, so Peter Greven. Er selbst stellt die dritte Generation dar und mit seinem Namen ist der wichtige Schritt hin zum internationalen »Global Player« verbunden. Heute ist das Unternehmen ein bekannter internationaler Hersteller von Produkten in den Bereichen Oleochemie und Beruflicher Hautschutz.

In die lange Firmengeschichte fielen aber auch große Krisen und Katastrophen - der Zweite Weltkrieg, die Ölkrise Anfang der 70er Jahre und zuletzt die Flutkatastrophe 2021, die im Iversheimer Werk massive Schäden hinterließ. All diese Krisen hat man gemeistert - und Peter Greven weiß auch, warum: Die Mitarbeiter sind die Basis des wirtschaftlichen Erfolges. »Wir hoffen, den Weg gemeinsam weiterzugehen, wie wir ihn auch in schwierigen Zeiten doch recht erfolgreich gegangen sind«, sagt er mit Blick in die Zukunft zum 100-jährigen Firmenjubiläum ...

www.peter-greven-gruppe.de


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