»Schön, dat ihr all do sit!«
Neben dem Fachkräftemangel thematisierte Markus Ramers auch die Flutkatastrophe im Juli 2021. Die stecke auch den Menschen im Kreis Euskirchen noch heute in den Knochen. Für die Verarbeitung des Geschehenen und die Wiederaufbau »werden wir noch viel Kraft brauchen«, so der Landrat.
Ähnliche Bilder, wie während der Flutkatastrophe 2021, seien derzeit auch nach dem Dammbruch in der Ukraine zu sehen. Was jedoch die Verbreitung eines derzeit in den Sozialen Netzwerken kursierenden »Share-Pics« (Foto mit Schrift-Inhalt) fand Ramers deutliche Worte. Auf dem Bild werde gefragt, wie sich das wohl die Menschen in den deutschen Flutgebieten anfühlen müsse, wenn die Bundesregierung Hilfe in die Flutgebiete in der Ukraine schicken wolle. »Einer miesen Stimmungsmache, einer Hetze auf Kosten von Menschen, die unter Krieg und Überschwemmung leiden, müssen wir vehement widersprechen und das nicht klammheimlich, sondern offen und lautstark. Wollen wir wirklich die Hilfeleistungen, die wir nach der Flutkatastrophe erhalten haben mit der Unterstützung für die Ukraine gegenrechnen?«, fragte Ramers. Auf dem Programm, durch das Moderator Sebastian Tittelbach führte, standen zudem zwei Talkrunden.
Talkrunden zum Fachkräftemangel
Birgit Wonneberger-Wrede Geschäftsbereichsleiterin Soziales und Gesundheit bei Kreis Euskirchen, Rosaniya-Maria Bose, die vor zehn Monaten aus Indien nach Deutschland kam und eine Ausbildung zur Pflegefachkraft bei der Marienborn gGmbH absolviert und Uwe Beu, der im gleichen Unternehmen für das Auslandsrecruiting zuständig ist, sprachen über die Fachkräfteoffensive des Kreises und Chancen und Hürden bei der Anwerbung von Pflegekräften aus dem Ausland.
Über die Fachkräfteoffensive im Handwerk und die Zukunftspläne für das Berufsbildungszentrums Euskirchen (BZE) sprach Tittelbach mit Jochen Kupp, BZE-Verbandsvorsteher. Für musikalische Umrahmung des Empfangs sorgten der inklusive Gehörlosenchor »Klingende Hände« und Musiker Martin Frings.
Erstmals wurden die Redebeiträge auf dem Sommerempfang auch durch Gebärdendolmetscherin Claudia Dubbelfeld, die gleichzeitig auch den Chor dirigierte, übersetzt.