Schoeller investiert zweistelligen Millionenbetrag
Schoeller, einer der führenden Hersteller längsnahtgeschweißter und gezogener Edelstahlrohre auf dem europäischen Markt, hat nach rund zweijähriger Planung und Vorbereitung die Installation einer der größten und modernsten Laserschweißanlagen der Branche abgeschlossen. Die Anlage ist die größte Einzelinvestition in der Firmengeschichte.
Das Laser-Schweißverfahren ist die maßgebliche Zukunftstechnologie in der stahl- und edelstahlverarbeitenden Industrie. Im Rahmen der laufenden Standortentwicklung hat das Unternehmen entschieden, die vorhandene Lasertechnologie zu bündeln und zu einem Kompetenzzentrum weiterzuentwickeln. Dabei stand die Standardisierung und Automatisierung des Maschinenparks sowie die Anschaffung einer Großrohr-Laserschweißanlage (»Laser XL+«) im Mittelpunkt.
Diese neue Anlage mit beeindruckenden Abmessungen von 96 x 11,5 Metern ist das künftige Herzstück des Laserkompetenzzentrums in Hellenthal. Die Laserschweißmaschine der Kategorie XL+ ist auf die Produktion von längsnahtgeschweißten Edelstahlrohren in einem Abmessungsbereich von 65 mm bis 127 mm und einer Wandstärke von 0,7 mm bis 3,5 mm spezialisiert und in ihrer Konfiguration einmalig in der Branche.
Das technische Projektmanagement von Schoeller hat mit den Vorbereitungen für die Installation und die Inbetriebnahme der Anlage vor rund zwei Jahren begonnen. Seither hat die Projektleitung sämtliche organisatorischen und technischen Vorausssetzungen für eine geordnete Übergabe an die Produktion geschaffen.
Hierzu waren eine Koordinierung und Abstimmung mit nahezu allen Bereichen und Teams im Unternehmen notwendig.
Die internen Schnittstellen zwischen den Bereichen, kombiniert mit der Vielzahl externer Dienstleister und den Überschneidungen mit anderen Projekten, erhöhten die Komplexität des Vorhabens erheblich. Zeitweise waren bis zu sieben verschiedene Firmen mit rund 30 Personen auf einer Baustelle aktiv.
Bis zum Start der Serienfertigung findet in den verbleibenden Wochen des Jahres die Inbetriebnahme und die Parametrierung zur Einstellung der Maschine statt. Die Anlage besitzt einen hohen Automatisierungsgrad und reduziert so die bisher notwendigen manuellen Arbeiten, unter anderem durch einen vollautomatisierten Coilwechselprozess (automatische Coilbestückung und Anschweißen der Bandenden), eine neue Rohr-Reinigungstechnologie, eine vollautomatisierte Qualitätskontrolle, eine nochmals verbesserte Rohrendbearbeitung und eine automatisierte Verpackung der produzierten Rohre. Die Anlage kann austenitische, ferritische und Duplex-Stähle verarbeiten.
Mit dem Laser XL+ will Schoeller seine Kompetenz und seinen Qualitätsvorsprung in den Bereichen Bandkantenverarbeitung und Nahtqualität weiter ausbauen und neue Marktpotenziale im Bereich größerer Rohrdimensionen erschließen.
Und dies soll sowohl im Bestandskundengeschäft als auch in Branchen mit großem Wachstumspotential, wie etwa der Heiztechnik, Wärmetauscher, Wasserstoffanwendung oder der Solartechnik gelten. Zusätzliche Potentiale ergeben sich in den Kundensegmenten Chemie, Pharma, der Lebensmittel- und der Automobilindustrie.
»Mit unserem Investment in die Lasertechnologie wollen wir nicht nur unsere technologische Führungsrolle und unsere Produktionskapazitäten im europäischen Markt für geschweißte und gezogene Edelstahlrohre ausbauen. Die Anlage ist auch ein klares Bekenntnis zum Standort Hellenthal und unserer Produktion in der Eifel. Vor allem bietet der Laser XL+ den Mitarbeitern ein zukunftsorientiertes und technologisch anspruchsvolles Arbeitsumfeld mit der Möglichkeit, neue Kompetenzfelder zu entwickeln. Das macht uns als Arbeitgeber für qualifizierte Fachkräfte noch attraktiver,« so Alexander Mertens, Geschäftsführer von Schoeller.