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Schiefer heilt die Brandwunden

»Nicht gehofft, aber befürchtet« hatte Pfarrer Oliver Joswig, dass der Aufbau der evanglischen Kirche und des alten Pfarrhauses einige Zeit in Anspruch nehmen würde. Zwei Jahre ist es schon her, seit durch Brandstiftung am 21. Februar 2019 ein verheerendes Feuer schwere Schäden hinterließ.

Immerhin - heute gähnt kein großes Loch mehr im Kirchendach. Stattdessen hört man das Hämmern der Dachdecker einer Hellenthaler Firma, die zurzeit dabei sind, das komplette Dach über der Kirche und dem alten Pfarrhaus zu schiefern. Zuvor war der Dachstuhl zum Teil neu errichtet worden. Wo das Feuer keinen Schaden angerichtet hatte, tauchten im bestehenden Dachstuhl noch alte Kriegsschäden durch Granatsplitter auf, die seinerzeit ins Dach eingeschlagen waren und nun fachmännisch beseitigt werden mussten.

Baustellen ploppen auf

»Das ist halt so. Bei der Sanierung ploppen plötzlich Baustellen auf, mit denen man zuvor nicht gerechnet hatte«, verraten Pfarrer Oliver Joswig, der Vorsitzende des Fördervereins, Peter Schäfer, sowie der Baukirchenmeister Günter Krohn. Die Krux an der Sache ist, dass diese Schäden nicht von der Versicherung bezahlt werden, weil sie nicht unmittelbar mit dem Brandgeschehen in Verbindung stünden. Ein weiteres Beispiel dafür sind sieben Fenster des Pfarrhauses zur Straße »Im Kirschseiffen« hin, welche die Kirchengemeinde aus eigenen Mitteln erneuern muss. Die geschätzten Kosten liegen da bei rund 18.000 Euro. Auch die Orgel muss überholt werden, weil sie beim Trocknungsprozess Schaden genommen hat.

Innenraum wird neu gestrichen

Insgesamt wurde seinerzeit der Schaden, der entstanden ist, auf rund 1,6 Millionen Euro veranschlagt. Bei der Kirchengemeinde geht man davon aus, einen Betrag zwischen 100.000 und 200.000 Euro selbst tragen zu müssen. »Daher freuen wir uns über jeden, der uns unterstützt«, erklären Oliver Joswig, Peter Schäfer und Günter Krohn uniso. Sobald das Dach fertig ist, wird man die Kirche erneut ausräumen und den Innenraum mit einem neuen Anstrich versehen.

"Hybride Gottesdienste"

»Wir hoffen dann, im Sommer wieder in der Kirche die Gottesdienste feiern zu können - in welcher Form auch immer.« »Klar ist«, so Pfarrer Oliver Joswig, »dass die Gottesdienste auch künftig weiter über YouTube gestreamt werden.« Das aus der Corona-Not geborene Format habe sich längst bewährt und verfüge über eine feste Anhängerschaft. Pfarrer Oliver Joswig nennt diese Art "hybride Gottesdienste", die jetzt schon ein wichtiger Bestandteil der Jugendarbeit sind. Schließlich sorgen die Konfis zurzeit dafür, dass mit der Übertragung ins weltweite Datennetz alles klappt. Teilweise sind bis zu sieben Kameras im Einsatz. Bei der Renovierung des Kircheninnenraums wird man daher auch gleich die technischen Voraussetzungen für die YouTube-Übertragungen integrieren.

Jugendarbeit im Alten Pfarrhaus

Im Alten Pfarrhaus hofft man, die Jugendarbeit im Winter aufnehmen zu können. Wahrscheinlicher sei jedoch, dass man sich bis 2022 gedulden müsse.  Ein Höhepunkt wird sicherlicherlich der neue große Raum direkt unter dem Dach werden, der neu geschaffen werden konnte.

Spenden sind willkommen

 Der Förderverein Hellenthal der Evangelischen Trinitatis-Kirchengemeinde Schleidener Tal hat sich zur Aufgabe gesetzt, beim Ausbau, Erhalt und Ausstattung der kirchlichen Gebäude und Freiflächen finanziell zu helfen. Um die Kosten für den Wiederaufbau stemmen zu können, sind Spenden immer willkoommen. Bei der VR-Bank Nordeifel ist dazu unter dem Spendenzweck »Künftiger Erhalt Kirche und Gemeinderäume« das Kont0 IBAN DE26 3706 9720 5600 8340 12 eingerichtet worden. Wer möchte, kann auch durch eine Mitgliedschaft im Förderverein unterstützen. Mehr Infos gibt es unter http://eivelkirche.ekir.de oder www.facebook.com/eivelkirche


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