Frederik Scholl

Neue Verbindung soll innerstädtischen Verkehr erheblich entlasten

Zülpich. Die Verbindungsstraße zwischen dem Zülpicher Gewerbegebiet „An der Römerallee“ und der L162 bei Nemmenich wurde offiziell für den Verkehr freigegeben
Mit dem Durchschneiden des symbolischen Bandes wurde die Straße zwischen dem Zülpicher Gewerbegebiet »An der Römerallee« und der Landesstraße 162 bei Nemmenich offiziell für den Verkehr freigegeben.

Mit dem Durchschneiden des symbolischen Bandes wurde die Straße zwischen dem Zülpicher Gewerbegebiet »An der Römerallee« und der Landesstraße 162 bei Nemmenich offiziell für den Verkehr freigegeben.

Bild: Scholl

Zülpich. Die älteren Zülpicher werden sich vermutlich erinnern können, dass es schon in den 1990er Jahren Bestrebungen gab, den Wirtschaftsweg zwischen dem Zülpicher Gewerbegebiet »An der Römerallee« und der Landesstraße 162 bei Nemmenich, der seit jeher eine gern genutzte Abkürzungsstrecke war, zu einer vollwertigen, öffentlichen Straße auszubauen.

Tatsächlich haben Politik und Verwaltung der Stadt Zülpich Jahrzehnte für diese für die Stadtentwicklung bedeutsame Anbindung gekämpft, die jetzt fertiggestellt und nach Ansicht der Stadt zu einer erheblichen Entlastung der innerstädtischen Hauptverkehrsadern – insbesondere der Bonner Straße, des Frankengrabens und der Römerallee – führen wird.

Dabei sah es zwischenzeitlich um eine Realisierung des Vorhabens eher düster aus, da vor allem die notwendige Flächenverfügbarkeit nicht gegeben und eine Finanzierung ohne Landesförderung nicht darstellbar war. Trotzdem wurde im Jahr 2007 versuchsweise ein erster Förderantrag nach dem Gemeindefinanzierungsgesetz bei der Bezirksregierung Köln eingereicht. Zum damaligen Zeitpunkt war aber lediglich für die Trasse des vorhandenen Wirtschaftsweges eine Flächenverfügbarkeit gegeben, so dass nicht ernsthaft von einer Förder- und damit Realisierungsperspektive ausgegangen werden konnte.

»Das Projekt wurde aber nie aufgegeben. Vielmehr wurden die folgenden Jahre von der Stadt Zülpich genutzt, um die Verkehrsfläche im Flächennutzungsplan auszuweisen und im Zuge der Gewerbegebietserweiterung auch ins Eigentum der benötigten Grundstücksflächen zu gelangen«, erinnert sich der Beigeordnete Ottmar Voigt. Nach Darlegung der angestrebten und dringend notwendigen Entlastungseffekte für die innerstädtischen Haupterschließungsstraßen sei es dann 2018 gelungen, dass die Bezirksregierung die Maßnahme aus der Reserveliste entnahm und zumindest vom Grundsatz her eine Förderung in Aussicht stellte. So sei der Stadt Zülpich 2019 dann auch der »vorzeitige förderunschädliche Maßnahmenbeginn« eingeräumt und ab 2020 die Perspektive auf die Bewilligung von Fördermitteln in Aussicht gestellt worden. Voigt: »An dieser Situation hat sich fördertechnisch bis heute noch nichts geändert, so dass die Maßnahme mangels Förderbescheid aktuell noch komplett über städtische Eigenmittel vorfinanziert ist.«

Die rund 600 Meter lange Verbindungsstraße wurde vom Ingenieurbüro Dr. Jochims & Burtscheidt aus Düren geplant und vom Tiefbauunternehmen Blandfort aus Linnich realisiert. Die Straße verfügt am Rand über einen parallel verlaufenden Fahrradweg, der in den nächsten Tagen noch um Trennsteine komplettiert wird. Aktuell fehlt auch noch die Straßenbeschilderung und die bei passender Witterung eingeplante Randbepflanzung mit Bäumen und Sträuchern.

Die Kosten für die Maßnahme werden sich insgesamt auf rund 1,4 Millionen Euro belaufen, zu denen in den kommenden Wochen dann auch eine 60-prozentige Landesförderung nach der »Förderrichtlinie kommunaler Straßenbau« erwartet wird.

Ebenfalls mit finanzieller Unterstützung des Landes soll voraussichtlich im kommenden Jahr dann auch noch ein Kreisverkehrsplatz auf der L162 ergänzt werden. Hier erfolgen zurzeit die Abstimmungen mit dem Landesbetrieb Straßen.NRW. Auch dieser Bauabschnitt ist Gegenstand des bereits erwähnten städtischen Förderantrags, der sich mithin auf ein Gesamtinvestitionsvolumen von knapp 2,3 Millionen Euro beläuft.

Um dem Anspruch nach einem leistungsfähigen und reibungslosen Verkehrsfluss gerecht zu werden, hat die Stadt Zülpich parallel – und ausschließlich mit städtischen Eigenmitteln – für die Straße »Am Meilenstein« auch den Endausbau im Abschnitt zwischen dem Kreisverkehr auf Höhe der Firmen Arcomet und Strick und dem Abzweig zur Industriestraße im Bereich der Firma Takasago realisiert. Die Kosten hierfür belaufen sich auf rund 650.000 Euro.

Mit dem Durchschneiden des symbolischen Bandes gaben Bürgermeister Ulf Hürtgen, der Beigeordnete Ottmar Voigt, Joachim Franzen (Geschäftsbereichsleiter Tiefbau) sowie Marvin Strick (Strukturausschussvorsitzender), Hendrik Weinberg (Blandfort Bau) und Heinz Kochs (Ingenieurbüro Dr. Jochims & Burtscheidt) die Straße nun im Beisein von Vertretern aus Politik und Verwaltung offiziell für den Verkehr frei.

Bürgermeister Ulf Hürtgen: »Wir haben sehr lange für diese Straße kämpfen müssen. Umso mehr freue ich mich, dass sie nun endlich fertiggestellt ist und wir somit den innerstädtischen Verkehr erheblich entlasten können.«


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