Nach Tod eines Zülpichers in Kerkrade: Ermittler fahnden mit Videos nach den Tätern
Die Fernsehsendung "Opsporing Verzocht", ein niederländisches Pendant von Aktenzeichen XY ... ungelöst (ZDF), hatte am Dienstagabend, 30. August im Abstimmung mit der Polizei Limburg einen Beitrag zum Fall des 33-jährigen Zülpichers gezeigt. Der Mann war am 23. Juni dieses Jahres unter dramatischen Umständen in der grenznahen Stadt Kerkrade ums Leben gekommen. Das Opfer war nach Polizeiangaben zunächst von einem Auto mitgeschleift worden, dann unter das Fahrzeug geraten und dabei tödlich verletzt worden.
Mit Videoaufnahmen und Fotos suchen die Ermittler jetzt nach den mutmaßlichen Tätern. Im Verdacht stehen zwei Männer, ein Deutsch sprechender, etwa 60 Jahre alter Mann und sein jüngerer Komplize, auf deren Konto laut Polizei bereits mehrere Betrugsfälle in Süd-Limburg gehen.
Das Opfer hatte dem Polizeibericht zufolge eine Immobilie im Wert von etwa einer Million Euro angeboten. Die beiden Verdächtigen hatten sich nach bisherigen Ermittlungen als Geschäftsleute einer luxemburgischen Investmentgesellschaft ausgegeben und vorgegeben das Haus kaufen und eine Anzahlung von 250.000 Euro in Bar machen zu wollen. Aus diesem Grund sei es zu dem Treffen in Kerkrade gekommen. Zudem hatten die beiden Männer laut Polizeibericht vom Opfer erbeten, einen Betrag von 100.000 Euro umzutauschen. Die Männer hätten einen solchen Betrag in 200-Euro-Scheinen, hätten ihn aber stattdessen in kleinere Stückelungen umtauschen wollen, heißt es von Seiten der Polizei.
Bei dem Treffen in Kerkrade war das spätere Opfer von dessen Onkel und Geschäftspartner begleitet worden.
Von Auto mitgeschleift
Für den 33-jährigen Zülpicher endete das Treffen tödlich. Überraschend sollen die mutmaßlichen Täter nach dem Rollkoffer, im dem sich die 100.000 Euro des Opfers befanden, gegriffen haben und dann mit dem Auto, einem schwarzen Mercedes, geflüchtet sein. Bei dem Versuch den Rollkoffer festzuhalten, sei das Opfer dann vom Auto mitgeschleift und schließlich überrollt worden. Der 33-jährige Deutsche sei sofort tot gewesen, während die Verdächtigen entkamen, heißt es im Bericht der Polizei.
Die Polizei vermutet, dass gleichen Männer zwischen März und Juni 2022 noch fünf weitere Male in Süd-Limburg zugeschlagen haben. Dabei sollen die Betrüger insgesamt etwa eine halbe Million Euro erbeutet haben. Betrugsopfer waren in allen Fällen Deutsche. Nach den Taten flüchteten die Männer in Richtung Belgien. Die Männer fahren, so die Polizei, oft teure Autos mit gefälschten Nummernschildern. Bei einigen der Vorfällen soll jedoch auch ein schwarz-grauen Smart zum Einsatz gekommen sein.
Durch die Veröffentlichung der Videos und Fotos erhoffen sich die Ermittler nun weitere Hinweise auf die Täter. Mögliche Zeugen/Hinweisgeber aus dem Ausland können sich telefonisch unter +3179 - 3459800 bei der Polizei Limburg melden. Online-hinweise (inkl. Fotomaterial) nimmt die Polizei unter diesem Link entgegen. Für Hinweise, die zu den Täten führen, ist eine Belohnung in Höhe von 15.000 Euro ausgesetzt.