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Mit Eifeler Platt für starke Passwörter

Mit der Präventionskampagne »Mach dein Passwort stark« will die Kreispolizeibehörde für mehr Datensicherheit im Internet sorgen. Unter anderem sollen humorvolle Plakate in Eifeler Platt die Bürger im Kreis dazu anregen, sich sichere Passwörter anzulegen, die man sich dazu noch gut merken kann.

»Zahlenreihen wie 1234567 oder 111111 gehören leider heute zu den am häufigsten genutzten Passwort-Codes. Dass man sich solche Zahlenreihen besser merken können als unregelmäßige Zahlen und Buchstaben, wissen auch die Cyberkriminellen. Das macht es ihnen leicht, Zugangsdaten zu hacken«, erklärte Melanie Houf von der Kriminalprävention der Polizei Euskirchen bei der Präsentation der Kampagne »Mach dein Passwort stark«. Ziel der Täter sei es durch den Datendiebstahl die Betroffenen um Ihr Geld erleichtern und deren guten Namen für betrügerische Zwecke oder in sonstiger schädigender Weise zu missbrauchen, so Houf.
»Beiss 1 Pläät, wie jaar kenn Hoor!« ist auf einem der Kampagnenplakate zu lesen, die künftig auch in den Bussen der SVE (Stadtverkehr Euskirchen) zu finden sind. »Der Spruch bedeutet so viel wie ‚besser eine Glatze, als gar keine Haare‘«, erklärt der Mechernicher Diakon und Mundartexperte Manfred Lang, den sich die Kriminalprävention sozusagen als Dolmetscher ins Boot geholt hat. Der lustige Spruch dient dabei jedoch mehr als Eselsbrücke für das daraus abgeleitete Passwort »Be1PlääwjkHo!« »Die die Kampagnen-Passworte sind natürlich nur Beispiele. Diese sollte man keinesfalls selbst nutzen, sondern selbst kreativ werden«, rät Houf.

Hohe Dunkelziffer

In 2021 seien bei der Kreispolizeibehörde Euskirchen bisher 15 Anzeigen wegen gehackter Passwörter und damit verbundenem Datenmissbrauch eingegangen. »Wir bekommen natürlich nur die Spitze des Eisbergs zu sehen, weil es viele Menschen gar nicht erst zur Anzeige bringen, wenn ihr Passwort gehackt wurde. Das sollte man jedoch im Schadensfall auf jeden Fall tun«, sagt Melanie Houf. Ist das Kind dann sprichwörtlich in den Brunnen gefallen, versucht auch die Verbraucherzentrale Euskirchen weiterzuhelfen. »Wir haben natürlich auch ein Interesse daran, dass Verbraucher starke Passwörter wählen für ihre Zugangsdaten. Wir haben häufig Anfragen von Verbrauchern, deren Zugänge zu Bezahldiensten, Online-Auktionshäusern oder Versandhändlern gehackt worden sind«, erklärt Monika Schiffer, Leiterin des Verbraucherzentrale Euskirchen. »Wenn dann über das gehackte Konto Bestellungen gelaufen sind, die der eigentliche Kontoinhaber gar nicht aufgegeben hat, muss man halt schauen, was man wirklich bezahlen muss, wie die rechtliche Lange ist und vor allem sollte man sich schnellstmöglich ein neues, starkes Passwort anlegen«, rät Schiffer. Dass Vorsicht besser als Nachsicht ist, weiß auch Anno Schichler-Koep, Geschäftsführer der Stadtverkehr Euskirchen GmbH (SVE). »Gerne unterstützen wir die Kampagne. Ich denke, dass wir mit den Plakaten viele unserer Fahrgäste erreichen«, so Schichler-Koep.
Die Plakate sind jedoch nur ein Teil der gesamten Kampagne. »In Zeiten von Homeschooling und fortschreitender Digitalisierung informieren wir natürlich auch an Schulen im Kreis«, erklärt Melanie Houf. Hier setzt die Kriminalprävention unter anderem auf Flyer und jugendgerechtere Beispiel-Eselsbrücken wie »Ich hab Bock auf 2 Döner & 3 Pommes rot-weiß!«. Daraus ergibt sich folgendes Passwort »IhBa2D&3Pr-w!«.

Weitere Infos unter www.mach-dein-passwort-stark.de

Tipps für ein sicheres Passwort

So macht man den Check für
ein starkes Passwort:
Es ist mindestens zehn Zeichen lang.
Es enthält Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen.
Für jedes Portal vergibt man einen eigenen „Code“ – ein neues starkes Passwort aus einem neuen, abgekürzten Satz.

Fünf starke Tipps für die eigene Online-Sicherheit

Für alle Zugänge zu Online-Diensten, E-Mail Accounts, Social-Media-Foren und vor allem für Zugänge zu Kunden-Accounts bei Geldinstituten sollte man starke Passwörter erstellen und nutzen.
Für verschiedene Onlinezugänge sollte man auch unterschiedliche Passwörter nutzen.
Passwörter sollte man an geeigneten Stellen sichern.
Mit der Weitergabe persönlicher Daten sollte man ebenfalls sparsam sein.
Im Schadensfall sollte man auch eine Strafanzeige bei der Polizei erstatten.


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