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Mit dem »Ribbel« nach Berlin

Hostel/Berlin. Volker Zart aus Schützendorf auf seiner NSU Quickly und Ingo Hochgürtel aus Hostel mit seiner »Miele K 52« begaben sich auf große Fahrt. Ihr Ziel: Die Bundeshauptstadt Berlin und dort natürlich das Wahrzeichen, das Brandenburger Tor.
"Wir sind zwei Berliner" scheinen Volker Zart (l.) und Ingo Hochgürtel ausdrücken zu wollen, nachdem sie mit ihren Moped-Oldtimern ihr Ziel, das Brandenburger Tor, nach 636 Kilometern Landpartie am Sonntag erreicht haben.

"Wir sind zwei Berliner" scheinen Volker Zart (l.) und Ingo Hochgürtel ausdrücken zu wollen, nachdem sie mit ihren Moped-Oldtimern ihr Ziel, das Brandenburger Tor, nach 636 Kilometern Landpartie am Sonntag erreicht haben.

Bild: Privat/pp/Agentur ProfiPress

Sie haben es geschafft: Die Oldtimer-Mopedalisten Volker Zart und Ingo Hochgürtel mit ihren zweierädrigen Schätzchen, einer NSU Quickly von 1958 und einer Miele »K 52« von 1960, das Brandenburger Tor unterquert. 636 Kilometer hatten sie bis dahin in durchschnittlich 130 Kilometer langen Tagesetappen ausschließlich über Landstraßen zurückgelegt.

Denn ihre fahrbaren Untersätze bringen nur 40 bis 50 km/h auf die Straße und sind damit nicht für die Benutzung von Autobahnen und Schnellstraßen zugelassen. Ingo Hochgürtel und Volker Zart hatten die Eifel in Hostel mittwochs im ausdauernden Schnürlregen verlassen, und kamen am sonntags, 8. September, bei strahlendem Kaiserwetter in der Hauptstadt an.

Ihre Frauen Sonja Zart und Diana Hochgürtel hatten den Sekt im Wohnmobil-Kühlschrank bereits kaltgestellt und erwarteten die Abenteurer an Ort und Stelle. Überglücklich und auch ein bisschen stolz flossen Tränen. Als Zeichen ihrer denkwürdigen West-Ost-Tour quer durch die Republik hinterließen die beiden Eifeler einen Vermessungsnagel im Pflaster vor dem Tore und einen Aufkleber an einem Wasserleitungsmast. »Es war eine Tour mit vielen tollen Augenblicken«, schreiben die beiden in ihrem kleinen Reisebericht: »Wir haben wunderbare Menschen kennengelernt, jedes Bundesland und jede Region hat ihre eigenen Charakterköppe, Lebensart und Landschaften.« Schade, dass man im Normalfall nie hinkomme.

»Obwohl uns vorher ein bisschen die Muffe ging, würden wir es wieder tun«, so Ingo Hochgürtel: »Es gab Tränen und Jubel zum Abschluss, und vor allem die Überzeugung, dass man, egal wie verrückt eine Idee ist, es einfach machen sollte…«

Volker Zart: »Weg vom Alltag, einfach mal leben und ein Abenteuer angehen. Diese Tour wird uns immer in Erinnerung bleiben…«.

Dabei verlief der Start zunächst nicht optimal: Eine Tachowelle hielt den Dortmunder Schlaglöchern nicht stand, ein Loch an der falschen Stelle tat sich am Tank von Volker Zarts NSU Quickly auf, trockengefahren halfen sich die beiden 50-Kubikzentimeter-Piloten gegenseitig mit Sprit aus.

Vor dem großen Trip vom Westufer des Rheins an Spree und Havel hatten die beiden Oldtimer-Restauratoren ihren Altersschätzchen in der Eifel lediglich Ausflüge zwischen zehn und 40 Kilometer zugemutet. Auf dem Weg nach Berlin haben sie sich Tagesetappen von durchschnittlich 130 Kilometern zurückgelegt.

Doch nach dem ersten und zweiten Tag mit mehreren Pannen- und Trocknungspausen verlief die Reise anschließend komplett komplikationsfrei.


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