Mit Baby auf Weltreise
Auf gerade mal vier Rucksäcke, zwei große und zwei für das Handgepäck, beschränkt sich das Hab und Gut der Familie Dilthey noch. »Wir haben unsere Wohnung in Euskirchen veräußert, die meisten unserer Sachen haben wir ebenfalls unter die Leute gebracht. Einen Großteil haben wir tatsächlich verkauft oder an Freunde verschenkt«, erzählt Josephine. »Ein paar wenige Dinge, von denen wir uns wirklich nicht trennen wollten, haben wir dann doch bei Bekannten verstaut«, ergänzt Julian und schmunzelt dabei. »Kaum noch Dinge zu besitzen, mag zwar befremdlich klingen, aber es ist auch irgendwie befreiend«, ergänzt er.
Bei den Verwandten und Bekannten stieß das Vorhaben der Diltheys zunächst auf völligen Unglauben. »Als wir angefangen haben die Reise zu planen, wurden wir meistens ein bisschen belächelt. Erst als wir unsere Wohnung verkauft haben, haben viele realisiert, dass wir es ernst meinen«, erzählt Josephine.
Weit mehr als ein Jahr hat die »Hammock Family« (deutsch: Hängemattenfamilie), wie sich die Diltheys nennen, in die Planung der Reise investiert. »Gerade weil unsere kleine Tochter mit uns reist, gibt es wirklich viel zu beachten. Man muss sich im Voraus überlegen, was überhaupt mit einen Baby möglich ist. Natürlich sind auch Visa für bestimmte Länder, Reisebestimmungen und eine Auslandkrankenversicherung wichtig. Aber auch die Regenzeit in manchen Gebieten sollte man nicht außer Acht lassen«, erklärt Julian.
Neuer Job als »Vollzeitpapa«
Am meisten freut sich der 37-Jährige natürlich darauf viel Zeit mit seiner Tochter zu verbringen. »Ich nutze meine Elternzeit für unsere Weltreise, während meine Frau von unterwegs als Webdesignerin und Bloggerin jobbt«, erklärt Julian. »Und Julian ist dann Vollzeitpapa«, fügt Josephine lächelnd hinzu.Am Freitag beginnt die Weltreise der Hammock Family. Mit einem One-Way-Ticket geht es zunächst nach Bangkok und von dort aus in den Norden Thailands, nach Chiang-Mai. Dort werden die Diltheys dann die Feiertage verbringen. »Ich freue mich riesig darauf, weil ich da nach langer Zeit nochmal meine beste Freundin, die extra aus Sydney anreist, treffen werde und wir gemeinsam ins neue Jahr feiern werden«, erzählt Josephine.
Wie und wohin es dann im neuen Jahr weiter geht, behält die Hammock Family noch für sich. »Wir wollen es ein bisschen spannend machen und werden unsere Tour in den sozialen Medien dokumentieren«, sagt Julian. Dokumentiert werden während der Reise auch noch viele weitere Dinge wie beispielsweise die gesamten Reisekosten inklusive Flügen, Transportkosten, Einkäufen und mehr. »Das soll im weitesten Sinn eine Art Reiseführer werden – wir testen also die Hängematten dieser Welt«, sagt Julian.