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Krankenhaus nur für den Ernstfall

»Wir wollen hoffen, dass wir die Eifelhöhen-Klinik nie mehr in Betrieb nehmen müssen«, sagt Manfred Poth, Allgemeiner Vertreter vom Landrat des Kreises Euskirchen. Diesen Gedanken kann man nachvollziehen...
Die ehemalige Rehabilitationsklinik in Marmagen ist noch komplett eingerichtet und soll im Ernstfall zur Krankenhilfeeinrichtung werden. Fotos: Michael Nielen

Die ehemalige Rehabilitationsklinik in Marmagen ist noch komplett eingerichtet und soll im Ernstfall zur Krankenhilfeeinrichtung werden. Fotos: Michael Nielen

Es ist schon ein eigenartiges Gefühl, durch die Eifelhöhen-Klinik Marmagen zu gehen. Das Gebäude ist noch komplett eingerichtet, medizinische Gerätschaften wie EKG oder Ultraschall sind vorhanden, in die Patientenzimmer könnte man sofort einziehen.
Tatsächlich würde die ehemalige Rehabilitationsklinik in einem Zeitraum zwischen 24 und 72 Stunden aber erst dann wieder zur Krankenhilfeeinrichtung, wenn es im Rahmen der Corona-Pandemie zu einer markanten Verschärfung der Situation kommt. Gemeint ist damit der Umstand, dass bei einem starken Anstieg der Corona-Zahlen Krankenhäuser, Ärzte oder die Corona-Teststelle in Mechernich überlastet werden. »Bislang«, so Udo Crespin vom Führungsstab des kreisweit bereits zu Beginn der Pandemie eingerichteten Krisenstabes, »waren die Systeme zwar unter Last, aber nicht überfordert.«

Grippe und Corona schwer zu unterscheiden

Allerdings könne momentan keiner abschätzen, wie sich die Situation im Herbst darstelle, wenn zur Corona-Pandemie die »normale« Grippe hinzukomme. Daher sei es die Aufgabe gewesen, für den Fall Vorsorge zu treffen, sollte sich die Situation bei der erwarteten zweiten Corona-Welle tatsächlich verschärfen.
Da die Hauptlast der Versorgung bei den ehrenamtlichen Kräften der Einrichtungen und Organisationen der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr im Kreis Euskirchen liege - hier sind unter anderem DRK, Malteser, Johanniter, DLRG, THW und die Feuerwehren des Kreises mit im Boot - war für den Führungsstab schnell klar, dass man sich nach einer zentralen Einrichtung umschauen musste.
Und da wurde man in Marmagen mit der Eifelhöhen-Klinik fündig. Den Ausschlag für den Kreis Euskirchen, die Immobilie als mögliche Entlastungseinrichtung für die Bereiche der stationären medizinischen Betreuung,  stationären und ambulanten Pflege (sie würde von der EVA Gemünd sichergestellt) sowie eine ambulante ärztliche Versorgung anzumieten, gab allerdings nicht das Gebäude, sondern die Einrichtung.
»Hier ist noch alles vorhanden und kann genutzt werden«, zeigte Manfred Poth beim Rundgang durch das Gebäude. Sollte die Nutzung in Marmagen notwendig werden, würden dort Covid-19 infizierte Patienten mit leichten Symptomen sowie nicht infizierte Personen getrennt voneinander behandelt. Auch könnte dort neben Mechernich eine zweite Teststelle eingerichtet werden.  


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