Lea Pauls, Nadine Augustyniak (v.li., beide sind tätig für die Selbsthilfe-Kontaktstelle des Paritätischen) und Michael Kehren, Geschäftsführer der Kreisgruppe des Paritätischen laden zum Kinoabend unter dem Thema »Depressionen« ein. Foto: Scholl
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Rund 120 Selbsthilfegruppen betreut die Selbsthilfe Kontaktstelle des Paritätischen im Kreis Euskirchen. Bei etwa der Hälfte der Gruppen geht es um psychische Erkrankungen. Allein bei acht Selbsthilfegruppen liegt der Fokus auf dem Thema »Depressionen«. »Der Bedarf und die Nachfrage nach weiteren Angeboten sind enorm. In Deutschland leiden mittlerweile mehr als fünf Millionen Menschen an Depressionen«, betont Michael Kehren, Geschäftsführer der Kreisgruppe des Paritätischen.
Die diesjährige bundesweite »Aktionswoche seelische Gesundheit«, die vom 10. bis 20. Oktober stattfindet, steht unter dem Motto »Hand in Hand für seelische Gesundheit am Arbeitsplatz«.
Insbesondere infolge der Coronapandemie habe es eine deutliche Zunahme psychischer Erkrankungen, bereits bei Kindern und Jugendlichen, gegeben, heißt es in der Ankündigung der Selbsthilfe-Kontaktstelle. »Ein unbeschwerter Start ins Berufsleben ist für die Betroffenen oft nicht möglich«, erklärt Lea Pauls. Sie ist als Sozialarbeiterin bei der Kontaktstelle tätig. »Deshalb haben wir im Kollegenkreis nach einem Weg gesucht, wie wir junge Menschen erreichen und für das Thema sensibilisieren können. Die Wahl ist auf das Kino gefallen«, sagt Pauls.
»Über das Thema Depressionen sollte gesprochen werden. Es kann jeden treffen, ist aber gut behandelbar«, ergänzt Pauls‘ Kollegin Nadine Augustyniak. »Deshalb wollen wir mit einem offenen Kinoabend im Euskirchener Cineplex auf die Relevanz des Themas ‚Depressionen‘ hinweisen«, erklärt Augustyniak. Vor diesem Hintergrund wird am Dienstag, 15. Oktober, um 19 Uhr der Film »Expedition Depression« im Cineplex Euskirchen gezeigt. Der Film begleitet fünf junge Menschen auf einer außergewöhnlichen Reise durch Deutschland, auf der sie ihre eigenen Erfahrungen mit Depressionen erkunden und bewältigen. Die Protagonisten, im Alter zwischen 20 und 35 Jahren, haben alle bereits im Kindes- oder Jugendalter Depressionen erlebt und teilen ihre Geschichten und Bewältigungsstrategien.
Herausforderungen und Bewältigungsstrategien
»Der Film ‚Expedition Depression‘ bietet tiefgehende Einblicke in die Herausforderungen und Bewältigungsstrategien junger Menschen mit Depressionen und soll helfen, das Bewusstsein für diese weit verbreitete Erkrankung zu schärfen«, sagt Lea Pauls. Der Film von Michaela Kirst und Axel Schmidt wurde in Kooperation mit der Deutschen Depressions-Liga e.V. (DDL) und mit Unterstützung des AOK-Bundesverbandes produziert. Das Angebot im Euskirchener Cineplex (Berliner Str. 23 in der Galleria) wird durch eine Förderung der Krankenkassen ermöglicht und richtet sich an Betroffene und Interessierte. Im Vorfeld des Films werden außerdem zwei Betroffene von ihren Erfahrungen berichten.
Die Teilnahme am Filmabend ist kostenlos, eine Anmeldung über das Buchungsportal eveeno unter https://eveeno.com/321318343 ist jedoch aufgrund des begrenzten Platzangebotes erforderlich.
Das Jahr 2025 will die Selbsthilfe-Kontakstelle unter die Themenschwerpunkt »Depressionen« und »Einsamkeit« stellen. Infos unter www.euskirchen.paritaet-nrw.org
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