

An einem der heißesten Tage in Euskirchen fiel um 20.35 Uhr das Wasser aus. Der Schreck war erst einmal groß - 38 Grad und kein Wasser? Es dauerte zwar nur eine gute halbe Stunde bis das Wasser wieder da war, trotzdem war die Sorge erst einmal groß. Hing der Ausfall mit dem Wetter zusammen? Wird das Wasser knapp? Die e-regio konnte jedoch Entwarnung geben. Der Ausfall hatte zwar mit dem Wetter zu tun - aber nicht damit, dass das Wasser knapp geworden wäre. Die Hitze in Kombination mit der Höchstleistung, die das Wasserwerk fahren musste, hatte schlichtweg dafür gesorgt, dass der Trafo überhitzte. Und nur weil die Notfallstromversorgung defekt war, kam es zu dem Ausfall.
Verbrauch steigt massiv an
Ein entscheidender Faktor dabei war wohl aber der massiv angestiegene Verbrauch. Am heißesten Tag der Hitzewelle stieg der Verbrauch auf 18.300 Kubikmeter - also 18.300.000 Liter - am Tag. An einem normalen verregneten Sonntag liegt der Verbrauch auf der Hälfte, so Frank Klinkhammer, Sachgebietsleiter Bau und Betrieb bei der e-regio.
»Die Spitze an diesen extremen Tagen kommt zwischen 19 und 21 Uhr«, erklärt Klinkhammer. An normalen Tagen wird am Morgen zwischen 7 und 10 Uhr wenn geduscht und sich für die Arbeit bereit gemacht wird, das meiste Wasser verbraucht. Bei besonderer Hitze wird abends das Schwimmbecken befüllt, der Garten gewässert und eine Dusche zum abkühlen genommen.
»Die Auslastung geht dann an die 100 Prozent«, so Egon Pützer, der Geschäftsleiter für Technische Dienste und Netze bei der e-regio.
Im Regelfall ist es kein Problem, wenn der Bedarf kurzzeitig stark ansteigt, da sich die drei Wasserwerke ergänzen und zusätzlich die Hochbehälter als Puffer dienen. Der aktuelle Ausfall hing mit einem technischen Defekt und nicht mit der geförderten Wassermenge zusammen. Dennoch wirbt Pützer dafür, an den besonders heißen Tagen verantwortungsvoller mit dem Lebensmittel Wasser umzugehen und es nicht zu verschwenden.
Zusätzliche Maßnahmen eingeleitet
Einen Ausfall wie während der Hitzewelle soll es aber nicht mehr geben. Die e-regio hat schon Maßnahmen eingeleitet und wird zunächst einen weiteren Trafo einbauen, um sich für Vorfälle dieser Art abzusichern. Der Defekt am Notstromaggregat ist bereits behoben. Sollten sich aber Hitzetage dieser Art zukünftig häufen, gibt es Handlungsbedarf. Perspektivisch müsse man dann darüber nachdenken, die Leistung der Wasserwerke zu erhöhen, um auch an solchen Tagen noch einen Puffer zu haben. Das wäre aber kein ungewöhnlicher Schritt. »Die Wasserwerke werden stets auf dem neuesten Stand gehalten«, erklärt Frank Klinkhammer.
Frisches Wasser
- Die e-regio betreibt drei Wasserwerke im Versorgungsgebiet: Arloff-Kirspenich, Heimerzheim und Ludendorf
- Die Anlagen werden kontinuierlich von einem Bereitschaftsdienst überwacht und können auch von der Zentrale aus gesteuert werden.
- Das Rohwasser wird aus Tiefbrunnen in die Anlagen gebracht, dort wird es belüftet, gefiltert und desinfiziert
- Das gereinigte Wasser wird in Hochwasserbehälter gepumpt und von dort je nach Bedarf in die Trinkwasserleitungen gepumpt
- Das Wasser wird wöchentlich kontrolliert und unterschreitet die Grenzwerte in der Regel deutlich.