Frederik Scholl

Gärten und »ihre« Menschen

Kommern. Eine neue Ausstellung im Freilichtmuseum Kommern beleuchtet kulturhistorische und soziale Aspekte rund um das Thema Garten.
Das leuchtend-violette Gartenhaus ist nur die erste von insgesamt neun Stationen der neuen Ausstellung »Wink mit dem Zaunpfahl – offenSichtlich geht es um Gärten«, die Kuratorin Margarethe Becker  und Museumsleiter Dr. Carsten Vorwig kürzlich im LVR-Freilichtmuseum Kommern eröffneten.

Das leuchtend-violette Gartenhaus ist nur die erste von insgesamt neun Stationen der neuen Ausstellung »Wink mit dem Zaunpfahl – offenSichtlich geht es um Gärten«, die Kuratorin Margarethe Becker und Museumsleiter Dr. Carsten Vorwig kürzlich im LVR-Freilichtmuseum Kommern eröffneten.

Bild: F. Scholl

»Wink mit dem Zaunpfahl – offenSichtlich geht es um Gärten« ist Titel der neuen Ausstellung, die das LVR-Freilichtmuseum Kommern ab sofort zeigt. Darin geht es unter anderem um Vorgärten, Kleingärten oder botanische Gärten, aber auch um Nachbarschaft, Politik und Romantik. »Das ist natürlich zunächst ein Titel, der einen stutzen lässt«, sagt die Kuratorin und Diplom-Biologin Margarethe Becker. »Wir wollen damit zum Nachdenken anregen, wie man sich im eigenen Garten verhalten soll, denn auch wenn der Garten nicht politisch scheint, viele Gartenbesitzer vertreten den Standpunkt: ‚Mein Garten, meine Gesetze’«, erklärt die Kuratorin mit einem Augenzwinkern.

Eine Station in jeder Baugruppe

Die Ausstellung umfasst insgesamt neun Stationen, die sich über die verschiedenen Baugruppen im Museum verteilen. Am Startpunkt, einem in knalligem Violett gestrichenen Gartenhäuschen, finden die Museumsbesucher eine Einleitung in die Ausstellung. Weitere Stationen beschäftigen sich mit den Themen: Vorgärten, Nachbarschaft, botanische Gärten, Politik, Kleingärten, Repräsentation, Erholung und Romantik. »Jedes Beet enthält immer eine Inszenierung des jeweiligen Themas«, verspricht Margarethe Becker.

Zwischenmenschliches im Garten

»Uns war wichtig, dass wir Themen darstellen, die wir sonst nicht im Museum zeigen. Da geht es nicht um Nutzgärten und Erholungsgärten, die wir in unseren Baugruppen haben, weil sie historisch natürlich zu Kulturlandschaft des Rheinlands gehören. In dieser Ausstellung soll es mal um etwas ganz anderes gehen. Es soll um Zwischenmenschliches im Garten, es soll um Entwicklungen gehen, die historisch sind, aber auch in der jüngeren Geschichte liegen«, erklärt Dr. Carsten Vorwig, Museumsdirektor des LVR-Freilichtmuseums Kommern.

Thematisiert werden beispielsweise das kontrovers diskutierte Thema »Schottergärten«, aber auch der »legendäre« Nachbarschaftsstreit oder das Zwischenmenschliche im Kleingärtnerverein. Und es gibt mögliche Antworten auf die Frage, warum Vorgärten stolz präsentiert werden, während meterhohe Blickschutzhecken oder Steinmauern die Gärten hinter dem Haus abschirmen. »Ich glaube es wird den Besuchern sehr viel Spaß machen die neun Stationen auf dem Gelände zu entdecken«, sagt Vorwig.
»Bei dieser Ausstellung stehen nicht alleine die Gärten im Vordergrund, sondern wir, die Menschen, die sie bewohnen«, ergänzt Frank Boss, Vorsitzender des Ökologischen Beirates des Freilichtmuseums Kommern.
Bis zum 31. Oktober 2025 lädt die Ausstellung ein, die verschiedene Inszenierungen im Gelände des Freilichtmuseums zu entdecken.

Mehr: www.kommern.lvr.de



 


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