Fünf Erinnerungsstelen werden eingeweiht
Am 14. Juli 2021 wurde die Region um die Stadt Schleiden von einer verheerenden Hochwasserkatastrophe heimgesucht. Die Wassermassen brachten Leid und Zerstörung in die Region: Neun Menschen verloren allein im Schleidener Stadtgebiet ihr Leben, hunderte wurden körperlich und seelisch verletzt.
Rund 5.000 Bürger in über 3.000 Haushalten waren direkt betroffen. „Die Geschehnisse der Hochwasserkatastrophe haben bei vielen Menschen in unserer Region Trauer und oft auch Traumata ausgelöst. Die Verarbeitung dieser muss individuell erfolgen, da jeder seinen persönlichen Weg der Bewältigung finden muss“, erklärt Schleidens Bürgermeister Ingo Pfennings.
Wichtig sei jedoch, Orte der Erinnerung zu schaffen. Neben dem zentralen Erinnerungsort, der voraussichtlich 2025 im alten Nationalparktor in Gemünd eröffnet wird, hat Bürgermeister Pfennings bei den Sitzungen des „Runden Tisch Gedenken“ die Idee vorgestellt, pro in der Tallage betroffener Ortschaft eine Erinnerungsstele aufzustellen. Diese Idee wurde positiv aufgenommen und von verschiedenen Gremien einstimmig unterstützt.
Die fünf Stelen sind mittlerweile an ihren Standorten platziert:
- Oberhausen: Zöllerplatz
- Schleiden: Franziskuspark
- Olef: Dorfplatz
- Nierfeld: Feuerwehrgerätehaus
- Gemünd: Allee neben dem Marienplatz
Die Stelen werden am Sonntag, 14. Juli, offiziell eingeweiht. Zur Einweihung gibt es wie am ersten Jahrestag eine „Bereisung“ der Orte.
Die Stationen der Bereisung sind:
- 11 Uhr: Messe in der Schlosskirche in Schleiden
- 12.15 Uhr: Stele in Schleiden
- 13 Uhr: Stele in Oberhausen
- 13.45 Uhr: Stele in Olef
- 14.30 Uhr: Stele in Nierfeld
- 15 Uhr: Stele in Gemünd mit ökumenischer Andacht
Zum Abschluss der Bereisung laden die katholische Gemeindereferentin Dagmar Goffart und der evangelische Pfarrer Christoph Ude um 15 Uhr an der Stele in Gemünd zu einer ökumenischen Andacht ein. „Die Stelen sind meines Erachtens nach sehr schön geworden und es gebührt sich, diese in einem würdigen Rahmen einzuweihen. Der dritte Jahrestag bietet sich daher für eine erneute Bereisung an. Über viel Beteiligung an den einzelnen Stationen freue ich mich sehr“, so Bürgermeister Pfennings.
In den nächsten Wochen werden noch die finalen Bodenplatten auf dem Fundament der Stelen befestigt. Auf diesen Bodenplatten werden jeweils neun Steine für die neun im Stadtgebiet verstorbenen Menschen montiert – in Absprache mit den Angehörigen mit oder ohne Name. Als letzter Arbeitsschritt werden an den Stelen Sitzmöglichkeiten aufgestellt und die angrenzenden Flächen optisch gestaltet.