Frederik Scholl

Ersthelfer machen die Region »herzsicherer«

Kreis Euskirchen. 5.559 Ersthelfer in der Region können im Falle eines Herz-Kreislauf-Stillstandes per App alarmiert werden und Wiederbelebungsmaßnahmen starten

Ein hochkarätiges Fachpodium, bestehend aus Experten der regionalen Gesundheitsbranche sowie Vertretern der Region Aachen, der Stadt und Städte-Region Aachen sowie der Kreise Düren, Euskirchen und Heinsberg, sprach kim Euskirchener Kreishaus über Erfolge, Handlungsfelder und Perspektiven der Region-Aachen-rettet-Initiative und darüber, wie es gelingen könne die Region »herzsicherer« zu machen. »Die Region Aachen hat sich als Vorreiterin in Sachen Lebensrettung einen bemerkenswerten Ruf erarbeitet: 5.559 Ersthelferinnen und Ersthelfer haben in 2.804 Notfällen Erste Hilfe geleistet.«, betonte der Euskirchener Landrat Markus Ramers.»Die Ersthelferzahlen haben sich damit seit Beginn der Initiative nahezu verdoppelt – damit haben wir einen wichtigen Meilenstein erreicht!«.

Etwa 70.000 Menschen erleiden jedes Jahr in Deutschland einen Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb eines Krankenhauses. Und nur jeder Zehnte überlebt. »In etwa 44 Prozent der Fälle leiten Ersthelfer Wiederbelebungsmaßnahmen ein. In anderen europäischen Ländern liegt diese Rate bei bis zu 83 Prozent. Ich kann jedem nur ans Herz legen, seine Erste-Hilfe-Fähigkeiten aufzufrischen und sich in der Region-Aachen-rettet-App zu registrieren«, erläutert Dr. Thomas Mann, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes Kreis Euskirchen. »Erste Hilfe leisten – dazu muss man kein Mediziner sein, das kann im Prinzip jeder. Ich setze mich dafür ein, dass auch die jüngere Generation in Lebensrettung geschult wird. Wer es von klein auf lernt, wird im Notfall beherzt reagieren«, ergänzt Dr. Cathrin Niedeggen, Kinderärztin im Kreis Düren.

Ein wichtiger Baustein der Region-Aachen-rettet-Initiative sind auch Automatisierte Externe Defibrillatoren (kurz: AED), die für die Laienreanimation eine wertvolle Unterstützung bieten. Die Region Aachen baut ein AED-Netzwerk auf, das bereits 766 Defibrillatoren umfasst. »Im besten Fall sind Defibrillatoren öffentlich zugänglich, um im Notfall Leben retten zu können. Von den registrierten AEDs in der Region ist allerdings nur eine geringe Anzahl für die Öffentlichkeit erreichbar«, so Andreas Bierfert, Fachbereichsleiter Feuerwehr und Rettungsdienst der Stadt Aachen. Wer seinen AED bei der Kommune registriert hat, kann einen weiteren Schritt gehen und ihn der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen – so wie das ausgezeichnete Unternehmen Garten- und Landschaftsbau H. Müller aus Simmerath in der Städte-Region Aachen. Der Familienbetrieb sponserte einen AED, der rund um die Uhr am Feuerwehrgerätehaus bereitsteht. Für dieses Engagement wurde das Unternehmen, vertreten durch Inhaber Toni Heck, ausgezeichnet.

»Die bisherigen Erfolge der Initiative Region Aachen rettet zeigen, dass wir gemeinsam einen großen Beitrag für die Versorgung und Sicherheit der Bevölkerung leisten können«, resümiert Ulla Thönnissen, Geschäftsführerin der Region Aachen. »Die Menschen hier können als Ersthelferinnen und Ersthelfer in der gesamten Region aktiv werden oder die Initiative ergreifen und das AED-Netzwerk weiter ausbauen – oder beides. In Zukunft werden wir gemeinsam noch weitere Initiativen für den Rettungsdienst starten: Wir werden die Schulung von Ersthelfer ausbauen und gemeinsame Projekte zum Einsatz von digitalen Technologien testen. Region Aachen rettet ist ein gutes Beispiel, wie erfolgreich interkommunale Zusammenarbeit sein kann!«

www.regionaachenrettet.de www.corhelper.de


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