Michael Nielen

Eine Hütte in den Eifelbergen

Vogelsang. Name: Eifeler Haus Vogelsang, Höhe: 489 Meter, erbaut: 1938, saniert: 2024. Die Sektion Eifel des Deutschen Alpenvereins (DAV) nimmt ihre eigene Mittelgebirgshütte in Betrieb. Und die ist nach langer Umbauzeit richtig schön geworden.

Offiziell wird die neue Hütte am Samstag, 17. August, eingeweiht, buchen kann man sie aber bereits jetzt. »Wir sind richtig froh, dass wir endlich soweit sind«, freut sich Max Theißen als Vorsitzender der DAV-Sektion Eifel. Die hatte im Jahr 2020 den linken Flügel des Malakoff-Gebäudes gekauft und in den letzten Jahren zu einem Selbstversorgerhaus mit 28 Schlafplätzen ausgebaut.

»Eigentlich hatte ich ja gedacht, dass wir mit den Umbauarbeiten innerhalb eines Jahres durch sind«, erinnert sich Max Theißen. Dass es wesentlich länger wurde, lag nicht etwa an der Corona-Pandemie, sondern an den Behörden. Denn die neue Mittelgebirgshütte wurde in einem Gebäude eingerichtet, das keine einfache Geschichte hat. Folge: Denkmalschutz und Brandschutz standen oft genug in Konkurrenz, es mussten permanent Kompromisse geschlossen und neue Lösungen gesucht werden, was ziemlich viel Zeit kostete.

Zur NS-Zeit war der Gebäudetrakt eine Unterkunft für Offiziere, später wurde er dann zum Gefängnis. Auch die belgischen Truppen blieben bei der Nutzung als Knast. Dieser Umstand führte dazu, dass es in der Hütte vier schnuckelige Zweibettzimmer und im Obergeschoss fünf Vierbettzimmer gibt. Zusätzlich wurden vier Sanitärräume geschaffen. Ein Highlight ist der Boulderraum, der im Erdgeschoss untergebracht ist. Komplettiert wird das Haus mit einem gemütlichen Aufenthaltsraum und einer komplett ausgestatteten Küche.

»Außerdem«, lacht Max Theißen, »haben wir auch endlich einen Raum, in dem wir uns als Verein treffen können.« Tatsächlich fehlte der bislang, obwohl der Verein derzeit 5200 (!) Mitglieder zählt. Die Tendenz ist steigend. Jährlich kommen rund 400 Mitglieder hinzu. Das liegt zum einen an der hervorragenden Jugendarbeit der Sektion, zum anderen an den vielen Vorteilen, die eine DAV-Mitgliedschaft bietet.

Bemerkenswert ist, wie nachhaltig das Gebäude saniert wurde. »Die gesamten Möbel«, berichtet die neue Hüttenwartin Claudia Mäder, »wurde von den NE.W Nordeifelwerkstätten hergestellt.« Aus einem Hundertschaftshaus, das zum Hotel umgebaut werden soll, erhielt man die Türen, Waschbecken oder Spiegel, die allesamt neuwertig waren und sonst im Müll gelandet wären. Die Küche wurde gestiftet, dort hat man nur neue Geräte angeschafft. »Die Gardinen«, schmunzelt Claudia Mäder, »haben wir auch selbst gehäkelt.« Insgesamt haben rund 50 Vereinsmitglieder 5.000 Arbeitsstunden ehrenamtlich für den Umbau geleistet.


Gekostet hat der Umbau insgesamt 350.000 Euro. Von diesen Kosten übernahm der DAV 60 Prozent, weitere Gelder flossen unter anderem aus der Digitalisierungsförderung sowie dem Programm »moderne Sportstätten«. Buchen kann man die Hütte über die Homepage www.dav-eifel.de, auf der ein Reservierungssystem eingerichtet wurde. »Die Hütte«, so Claudia Mäder, »kann gerne auch von größeren Gruppen gemietet werden.«


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