Michael Nielen

UPDATE zum Brand in Vogelsang: Tatverdächtiger in Untersuchungshaft

Vogelsang. In der zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) für Geflüchtete des Landes Nordrhein-Westfalen in Vogelsang brach am Samstag, 23. November, ein verheerender Brand aus.

Um 10.41 Uhr löste die Brandmeldeanlage am Samstag, 23. November, Alarm aus, nachdem in Haus 26 ein Feuer entdeckt wurde. Das Gebäude wurde durch den Vollbrand komplett zerstört. Zwei angrenzende Häuser sind durch Löschwasser und Rauch ebenfalls vorerst nicht bewohnbar.

In der ZUE Vogelsang sind derzeit 380 Menschen untergebracht. Das betroffene Haus 26 beherbergte 18 Bewohner, die rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden konnten. Nach Mitteilung der Polizei wurden alle im Gebäude befindlichen Personen rechtzeitig evakuiert. 16 Personen sind durch das Brandgeschehen verletzt worden. Sie kamen teilweise in Krankenhäuser und wurden teilweise ambulant vor Ort versorgt.

Nach dem Brand in der Zentralen Unterkunftseinrichtung (ZUE) in Schleiden-Vogelsang hatte die Polizei einen 35-jährigen Tatverdächtigen vorläufig festgenommen. Am Sonntag, 24. November, wurde der Mann auf Antrag der Staatsanwaltschaft Aachen einem Haftrichter vorgeführt. Der Haftbefehl wurde beim Amtsgericht Aachen erlassen. Der Mann befindet sich in Untersuchungshaft.
 
Dem Beschuldigten, der selbst in der Unterkunft wohnt, werden versuchter Mord in sieben Fällen, schwere Brandstiftung und gefährliche Körperverletzung zur Last gelegt. Angaben zu einem möglichen Tatmotiv macht der Mann bislang nicht.
 
Die Polizei Euskirchen war mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort, um die Feuerwehr bei den Löscharbeiten zu unterstützen und das Betreten des Brandgebäudes zu verhindern. Aufgrund der Vielzahl von Zeugen und notwendigen Vernehmungen entsandte die Euskirchener Kriminalpolizei mehrere Ermittlerteams an den Tatort. Rund 110 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Schleiden, Kall und Hellenthal waren vor Ort, unterstützt von zahlreichen Rettungskräften, Hilfsorganisationen und sogar einem Rettungshelikopter. Einsatzleiter war der stellvertretende Wehrleiter der Stadt Schleiden, Sebastian Hörnchen.
 
Polizeioberrätin Martina Mensching betonte die gute Zusammenarbeit zwischen den Einsatzkräften der Feuerwehr, des Rettungsdienstes, des Deutschen Roten Kreuzes und des Technischen Hilfswerks. Sie sprach allen Beteiligten ihren Dank für das engagierte Vorgehen aus. Auch der Schleidener Bürgermeister Ingo Pfennings bedankte sich ausdrücklich bei den Einsatzkräften für deren schnelles und professionelles Handeln: „Durch ihr Engagement konnte Schlimmeres verhindert werden.“
Die Ermittlungen der Mordkommission, die beim zuständigen Polizeipräsidium Bonn eingerichtet wurde, werden fortgeführt.
 
Die Bewohner der beiden aktuell nicht bewohnbaren Häuser wurden laut Ingo Pfennigs von der Bezirksregierung in anderen Einrichtungen untergebracht.

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