Bördebahn fährt wieder täglich
Für Landrat Günter Rosenke hat die Bördebahn eine ganz besondere Bedeutung. Denn vor der Stilllegung im Jahr 1983 sei er regelmäßig auf der Strecke unterwegs gewesen. »Für mich ist das eine schöne Erinnerung«, betonte der Landrat am Montag anlässlich der offiziellen Eröffnungsfahrt der Bördebahn am vergangenen Montag. »Wir können in unserer Region sicherlich zufrieden sein. Schließlich tun wir was für das Klima. Ich freue mich, das diese bisher fehlende Verbindung im Eisenbahnnetz unserer Heimat pünktlich zum Fahrplanwechsel ihren Betrieb aufgenommen hat. Sie ist gerade im Hinblick auf den zu erwartenden Anstieg der Bevölkerung in unserer Region eine wichtige und sinnvolle Ergänzung«, so der Landrat. Seit er zum Landrat gewählt wurde, sei es sein Ziel gewesen, die stillgelegte Strecke wiederzubeleben.
Rosenkes Dürener Kollege Landrat Wolfgang Spelthahn ist ebenfalls vom Erfolg der reaktivierten Verbindung überzeugt: »Jetzt können die Fahrgäste die Bördebahn nicht länger nur an den Wochenenden und Feiertagen für ihre Freizeitaktivitäten nutzen. In Zukunft wird sie vielmehr auch den Berufspendlern eine Alternative zur Fahrt mit dem Auto bieten.«
Der Eröffnung der Strecke waren in den vergangenen Monaten zahlreichen Maßnahmen vorausgegangen. Unter anderem mussten 6,5 Kilometer Gleise und Bahntrasse auf der 30 Kilometer langen Strecke ertüchtigt werden. Acht Straßenkreuzungen wurden gesichert und eine signalgeführte Einfahrt in den Bahnhof Düren wurde eingerichtet. Zudem wurden die Bahnsteige in Binsfeld, Rommelsheim und Jakobwüllesheim erneuert. Damit sind die Arbeiten jedoch noch nicht abgeschlossen. Der Bahnsteig in Vettweiß wird im Jahr 2020 erneuert, in Elsig wird ein neue Haltepunkt entstehen.
Aktuell noch im Vorlaufbetrieb
Auf rund 15,5 Millionen Euro beläuft sich die Gesamtsumme der Investitionen. Den größten Teil übernimmt der Nahverkehr Rheinland (NVR). »Wir fördern den Ausbau mit insgesamt knapp zehn Millionen Euro und freuen uns für die Fahrgäste, dass es nun endlich an den Werktagen losgehen kann«, sagte NVR-Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober. Derzeit fährt die Regionalbahn 28, wie die Eifel-Bördebahn im Fahrplan heißt, im Vorlaufbetrieb. Zwischen Euskirchen und Düren werden sechs Zugpaare eingesetzt. Das ermöglicht an den Werktagen zwischen 6 und 20 Uhr mit einer morgendlichen Unterbrechung einen Zwei-Stunden-Takt.»Der nächste – und letzte – Schritt nach dem Vorlaufbetrieb ist der Vollausbau der Strecke«, so Herbert Häner, Geschäftsführer der Rurtalbahn, die die Eifel-Bördebahn betreibt. »Wir setzen alles daran, das Ziele der Einführung eines Stundentakts bei der RB 28 so schnell wie möglich zu erreichen.« Einen zeitlichen Rahmen könne man jedoch noch nicht nennen. Wann der Stundentakt komme, sei abhängig von der Dauer der weiteren notwendigen Ausbauarbeiten, dem zukünftig eingesetzten Fahrzeug und den weiteren angedachten Haltestellen in Distelrath, Ülpenich, Dürscheven und Euskirchen-West.