Frederik Scholl

Bei Verbraucheranliegen zum Thema "Energie" ist kein Ende in Sicht

Kreis Euskirchen. Die Beratungsstelle der Verbraucherzentrale Euskirchen hat ihren Jahresbericht für das Jahr 2023 vorgelegt.
Landrat Markus Ramers (li.) und Monika Schiffer (re.), Leiterin der Euskirchener Beratungsstelle der Verbraucherzentrale, stellten gemeinsam den Jahresbericht für das Jahr 2023 vor.

Landrat Markus Ramers (li.) und Monika Schiffer (re.), Leiterin der Euskirchener Beratungsstelle der Verbraucherzentrale, stellten gemeinsam den Jahresbericht für das Jahr 2023 vor.

Bild: Scholl

»Hat der Energieversorger die Anschläge für Strom und Gas korrekt berechnet? Was kann man tun, wenn man eine hohe Nachzahlung nicht begleichen kann? Stimmt meine Heizkostenabrechnung? Es waren überwiegend Fragen und Probleme rund um das Thema Energiekrise, die das Team der Beratungsstelle der Verbraucherzentrale in Euskirchen im Jahr 2023 beschäftigen. «Ob es um Abrechnungen ging, um Preisbremsen oder rechtliche Fallstricke. Uns haben Anfragen aus allen Bevölkerungsschichten erreicht«, sagt Monika Schiffer, Leiterin der Beratungsstelle.

Etwa 6.000 Mal wandten sich Verbraucher im vergangenen Jahr an die Beratungsstelle. Allein 66 Prozent der Anfragen seien auf den Bereich Energie entfallen. Zwar seien im Jahresverlauf die Preise für Strom, Erdgas und Heizöl wieder gefallen, doch die wechselnden Regelungen zu den Energiehilfen hätten häufig individuell erklärt werden müssen, damit die Bürger davon profitieren konnten. Zudem seien laut Verbraucherzentrale viele Menschen mit hohen Nachzahlungen konfrontiert worden. »Zeitnahe Reaktion und Hilfe - auch im Verbund mit kommunalen Partnern - war bei akuten finanziellen Notlagen gefragt«, betont Schiffer. Ein Ende bei den Anfragen zu diesem Themenkomplex sei laut Schiffer nicht in Sicht.

»Daneben gab es aber auch die ganze Bandbreite weiterer Anliegen, etwa Probleme mit untergeschobenen Verträgen, neue Betrugsmaschen, Fragen rund um Telefon und Internet oder Ärger um Onlinekäufe«, so Schiffer. So hätten beispielsweise Werbebriefe des Düsseldorfer Telekommunikationsanbieters 1N Telecom für Irritation gesorgt. »Aufgrund der Namensähnlichkeit stimmten viele Verbraucherinnen und Verbraucher ungewollt einem Vertragswechsel von der Deutschen Telekom zu 1N Telecom zu und wurden anschließend sogar mit Schadensersatzforderungen konfrontiert«, erklärt die Beratungsstellen-Leiterin. Die Verbraucherzentrale half Ratsuchenden mit Informationen über Widerrufsmöglichkeiten und Zahlungspflichten.

Prävention

steht im Fokus

Neben individueller Schadensbegrenzung steht für die Verbraucherzentrale die Aufklärung im Fokus Wenn die Rückerstattung des Kaufpreises bei Retouren nicht klappte, bedrohlich klingende Schreiben von Inkassounternehmen im Briefkasten landeten oder mit obskuren Mails Daten »abgefischt« und missbräuchlich verwendet wurden, stand die Beratungsstelle ebenfalls mit Rat und Tat zur Stelle. »Schadensbegrenzung ist dann oft das Gebot der Stunde. Aber ganz wichtig ist uns auch die präventive Arbeit«, erläutert Monika Schiffer.

Insgesamt haben sich die Verbraucherschützer aus Eus­kirchen 2023 bei rund 1700 Rechtsberatungen und -vertretungen zumeist erfolgreich für die berechtigten Ansprüche von Ratsuchenden eingesetzt. In vielen Fällen aus dem Bereich Energie ging es um Beträge im vierstelligen Bereich.

Landrat Markus Ramers ist überzeugt vom Wirken des Teams der Verbraucherzentrale. »Ich bin dankbar für die wertvolle, unabhängige und kompetente Arbeit, die Monika Schiffer mit ihrem kleinen Team leistet. Und ich freue mich, dass wir als Kreis weiterhin die Arbeit der Verbraucherzentrale in Euskirchen ermöglichen und gemeinsam mit dem Land Nordrhein-Westfalen die Kosten für fünf weitere Jahre übernehmen«, so Ramers.


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