Acht Stolpersteine für Mechernich
Als »ein besonderes Datum für Mechernich«, kündigt Gisela Freier von der »Arbeitsgruppe Forschen-Gedenken-Handeln« die Verlegung von fünf Stolpersteinen im Rahmen einer Gedenkstunde am Samstag, 12. Oktober, ab 14 Uhr in der Bahnstraße 49 an.
Dieses Haus hat einst Bäckermeister Andreas Girkens gehört. Auf der Bahnstraße waren er und die Familien von Dr. Robert David und seinem Sohn Dr. Ernst David Nachbarn und Freunde. Girkens, der von den örtlichen Nazis als »Judenfreund« bezeichnet wurde, kostete diese Freundschaft das Leben. Er wurde in Köln im Polizeigefängnis ermordet. 80 Jahre nach seinem Tod wird für ihn ein Stolperstein gesetzt. Dr. Robert David hatte auf der Bahnstraße eine ärztliche Praxis und war der »beliebte Mechernicher Hausarzt«. Sein Sohn Dr. Ernst David war Zahnarzt. Auch für sie und ihre Frauen Bertha und Alice werden an diesem Tag Stolpersteine verlegt.
Außerdem werden am Sonntag, 10. November, im Rahmen von des Gedenkganges für die Opfer von Verfolgung und Gewaltherrschaft drei neue Stolpersteine für die jüdische Familie Herz besucht, die in der Heerstraße lebte: Max und Erna Herz sowie ihre Tochter Hilde, geboren 1929. Alle drei wurden von den Nazis gezwungen, ins »Haus Riesa« in Kalenberg zu ziehen - das Mechernicher »Judenhaus« auf dem Gebiet der Gemeinde Kall. Schließlich wurden sie deportiert und ermordet. Hilde war damals erst 13 Jahre alt. Zu dem Gedenkgang folgt eine separate Ankündigung.
Der städtische Bauhof wird die Denkmäler für Andreas Girkens, die Davids und Herzens verlegen. Gisela und Wolfgang Freier, Rainer Schulz und Elke Höver von der »Arbeitsgruppe Forschen-Gedenken-Handeln« hoffen auf viele Anteilnehmer.